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Informationssystem-Architekturen produzierender Unternehmen für die Digitalisierung gestalten

Design Digitizaion-ready Information System Architectures for Manufacturing Companies

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Zusammenfassung

Die durchgängige, systemunterstützte, digitale Gestaltung von Prozessen besteht im Industrie-4.0-Zeitalter noch immer als großes Handlungsfeld, sowohl innerhalb von Unternehmen als auch nach außen. Insbesondere produzierende Unternehmen verfügen im Vergleich zu Unternehmen anderer Branchen, beispielsweise aus der Finanzbranche oder der Logistik, über eine geringe Systemunterstützung und stehen daher im Zentrum dieser Betrachtung. Gleichzeitig sind die Erkenntnisse jedoch auf Unternehmen aus weiteren Branchen übertragbar.

Um durchgängige Prozesse zu gestalten und verfügbare Informationen bei der Entscheidungsfindung aufwandsarm nutzen zu können, benötigen Unternehmen eine integrierte Informationssystem-Architektur. Dem steht die oft hohe IT-Komplexität entgegen, die durch eine Vielfalt an Informationssystemen und Vielzahl an neuen Anforderungen entsteht. Um sich der Frage nach der Gestaltung einer integrierten Informationssystem-Architektur anzunähern, muss zunächst der Ist-Zustand der verwendeten Informationssysteme verstanden und die entsprechenden Architekturen müssen beschrieben werden. Auf dieser Basis kann eine Zielarchitektur entwickelt werden, die den Weg für Unternehmen vorzeichnet.

In dem folgenden Beitrag wird daher zuerst eine Einordnung bestehender Konzepte zu Informationssystem-Architekturen – also der Ordnung von Informationssystemen im Unternehmen – vorgenommen. Darauf aufbauend wird eine Morphologie zur Beschreibung von Informationssystemen in den vier Dimensionen technik-, organisations-, prozess- sowie datenbetreffende Merkmale vorgestellt. Unter Nutzung dieser Merkmale setzen sich Informationssystem-Architekturen aus mehreren Ausschnitten eines multidimensionalen Architekturraums zusammen; hierzu werden im Beitrag entsprechende Darstellungsformen vorgeschlagen. Um Unternehmen praktische Handlungsempfehlungen zu geben, werden abschließend anhand der Darstellung einer Zielinformationssystem-Architektur Gestaltungsoptionen für Unternehmen auf dem Weg der Digitalisierung aufgezeigt.

Abstract

In the era of Industry 4.0, the continuous, system-supported, digital design of processes is still as a large field of action in companies, both within the company and externally. This applies in particular to manufacturing companies that have a low level of system support compared to companies in other sectors such as the financial or logistics sector. Nonetheless can the insights of this paper be applied to other industries as well.

In order to design end-to-end processes and to be able to use available information in decision-making with little effort, companies need an integrated information system architecture. On the other hand, there is an often high level of IT complexity that arises from a variety of information systems and a multitude of new requirements. In order to design an integrated information system architecture, the actual state of the information systems used must first be understood and the corresponding architectures described. On this basis, a target architecture can be developed that describes the path for companies to take.

Therefore, the research first classifies existing concepts on information system architectures—i. e. the order of information systems in a company. Based on this, a morphology for describing information systems in the four dimensions of technical, organizational, process and data related characteristics will be presented. Using these characteristics, information system architectures consist of several sections of a multidimensional architectural space; this research proposes corresponding forms of presentation. In order to give companies practical recommendations for action, finally a target information system architecture is presented to formulate design recommendations.

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Abb. 3
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Notes

  1. Energie- und Telekommunikationsanbieter haben beispielsweise Kundenplattformen entwickelt, mit denen sich Kunden tagesgenau über ihre Verbräuche und Kosten informieren können.

  2. Da Softwareimplementierungsprozesse in Unternehmen im Einzelfall auch mehrere Jahre dauern können, ist diese Voraussetzung in der Praxis nicht automatisch gegeben, soll aber hier der Vereinfachung halber angenommen werden.

  3. Weitere Anforderungen wurden vom Autor in einer Literaturanalyse zu Methoden des IT-Komplexitätsmanagements veröffentlicht (vgl. Schuh et al. 2017b).

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Hoffmann, J., Heimes, P. Informationssystem-Architekturen produzierender Unternehmen für die Digitalisierung gestalten. HMD 55, 984–1005 (2018). https://doi.org/10.1365/s40702-018-0440-8

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