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Bewertung immaterieller Ressourcen als Teil der Unternehmenssteuerung: Herausforderungen für das Controlling

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Controlling & Management Aims and scope

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5

Notes

  1. Regelungen zur Durchführung von PPAs finden sich im Zusammenhang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) im IFRS 3 „Business Combination“ in Verbindung mit IAS 38 „Intangible Assets“. Vergleichbare Regelungen im US-GAAP-Kontext finden sich in ACS 805. Für deutsche Konzernabschlüsse ist § 301 HGB im Zusammenhang mit den Regelungen des BilMoG einschlägig. Darüber hinaus finden sich noch weiterführende Ausführungen in der IDW Stellungnahme zur Rechungslegung: Bewertung bei der Abbildung von Unternehmenserwerben und bei Werthaltigkeitsprüfungen nach IFRS (IDW RS HFA 16), in dem neben Ausführungen zur Kaufpreisallokation nach IFRS auch die Durchführung des Impairment Test nach IAS 36 Gegenstand sind. Im IFRS 13 „Fair Value Measurement“ wird das Wertkonzept Fair Value (beizulegender Zeitwert) definiert, welches bei der Bewertung immaterieller Vermögenswerte im Zusammenhang mit rechnungslegungsbezogenen Anlässen zu berücksichtigen ist. Die für den Fair Value geltende Orientierung am hypothetischen Verkaufspreis (Exit-Price-Notion) unter Annahme eines hypothetischen Erwerbers ist für Zwecke der internen Steuerung immaterieller Ressourcen jedoch nicht zielführend, da ein Verkauf der zu bewertenden und zu steuernden immateriellen Ressource in der Regel ausgeschlossen werden kann. Für die Steuerung immaterieller Ressourcen ist vielmehr eine unternehmensinterne Sicht einzunehmen mit Blick auf das Zusammenspiel immaterieller Ressourcen mit anderen Ressourcen im Unternehmen.

  2. Interpretationen zur Umsetzung des IDW S 5 in der Bewertungspraxis finden sich u. a. in Beyer/Mackenstedt 2008 und Menninger 2009.

  3. Eine weitere, differenziertere Struktur zur Einordnung immaterieller Vermögenswerte wurde vom Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ (2001) vorgenommen. Diese umfassen immaterielle Werte im Bereich Produkt-, Dienstleistungs- und Verfahrensinnovationen, Personalbereich, Absatzbereich, Beschaffungsbereich, Finanzbereich, Organisationsbereich sowie standortbezogene immaterielle Werte.

  4. Es sei darauf hingewiesen, dass die Vermögenswertkriterien des IFRS lediglich Anhaltspunkte darstellen. Für die Steuerungsaufgabe sind jedoch nicht nur die immateriellen Vermögenswerte relevant, die die Aktivierungskriterien des IFRS Frameworks erfüllen.

  5. Als Leading Intangible Asset wird die immaterielle Ressource in einem Unternehmen bezeichnet, die den wesentlichen Werttreiber des Unternehmens darstellt.

  6. Gleichzeitig können Erkenntnisse aus der Bewertung immaterieller Vermögenswerte als Ausgangspunkt für Bewertungen im Rahmen von Impairment Tests herangezogen werden (vgl. hierzu auch Gollnow/Himmel 2011).

  7. An dieser Stelle sei explizit erwähnt, dass die in diesem Beitrag beispielhafte Markenbewertungsfallstudie in erster Linie als Orientierung bzw. Strukturierungshilfe dienen soll. Im Einzelfall ist eine Anpassung des Ansatzes auf die spezifischen Gegebenheiten, insbesondere der Datenverfügbarkeit und Wesentlichkeit der immateriellen Ressource, vorzunehmen.

  8. Eine ausführliche Darstellung zu Anforderungen an Markenbewertungsmethoden im Rahmen des Markencontrolling findet sich in Kriegbaum 2001, S. 83-89.

  9. Durch eine gezielte langfristige Bearbeitung von Märkten bzw. Produktsegmenten kann die Markenrelevanz durch Marketingmaßnahmen indirekt beeinflusst werden. Da eine Veränderung der Markenrelevanz in einem Markt eher graduell erfolgt, kann unterstellt werden, dass diese Größe zumindest nicht kurzfristig steuerbar ist. Zur Ermittlung des monetären Markenwerts ist jedoch eine möglichst aktuelle Einschätzung der Markenrelevanz einzubeziehen.

  10. Ein im Kontext der Fair-Value-Ermittlung in der Regel zu berücksichtigender abschreibungsbedingter Steuervorteil bzw. Tax Amortisation Benefit (kurz TAB), der auf Seiten des hypothetischen Käufers zum Tragen kommt und den hypothetischen Verkaufspreis erhöht, wäre im Kontext der Ermittlung eines monetären Markenwerts für interne Unternehmenssteuerungszwecke nicht sachgerecht (vgl. IDW S 5, Tz. 51-54, bei dem die konkrete steuerliche Situation des Veräußerers bzw. Erwerbers unter Berücksichtigung des Bewertungsanlasses – hier die geplante unendliche Nutzung der Marke im Unternehmen – im Kontext eines Entscheidungswerts zu berücksichtigen sind).

  11. Im vorliegenden Beispielfall wird – wie bei bilanzierungsbezogenen Bewertungen immaterieller Vermögenswerte üblich – eine Diskontierung unter der Mid-Year-Discounting-Konvention durchgeführt, in dem die Diskontierung um ein halbes Jahr nach vorne gezogen wird. Hierbei wird unterstellt, dass die markenspezifischen Cash Flows dem Unternehmen im Zeitablauf regelmäßig über das Jahr verteilt zufließen, im Gegensatz zum End-Year-Discounting, bei dem die Cash Flows jeweils zum Jahresende gesammelt anfallen.

Literatur

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Himmel, H., Krostewitz, A. Bewertung immaterieller Ressourcen als Teil der Unternehmenssteuerung: Herausforderungen für das Controlling. Z Control Manag 56 (Suppl 1), 30–39 (2012). https://doi.org/10.1365/s12176-012-0143-x

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