Bis zu 70 % der Patienten mit einer malignen Erkrankung leiden nach Chemotherapie unter kognitiven Beeinträchtigungen. In die aktuelle Studie wurden 242 Patienten mit primärer maligner Erkrankung (ohne ZNS-Tumoren) einbezogen, die in den vorangegangenen 6–60 Monaten ≥ 3 Zyklen adjuvanter Chemotherapie bekommen hatten und über anhaltende kognitive Symptome klagten. Alle Teilnehmer erhielten eine 30-minütige Telefonberatung und wurden anschließend auf eine 15 Wochen dauernde heimbasierte Intervention mithilfe eines neurokognitiven Lernprogramms per Computer oder Standardbetreuung randomisiert. Primärer Endpunkt der Studie war die selbstberichtete kognitive Funktion („Perceived Cognitive Impairment“ [PCI]-Subskala des FACT-COG) nach der Intervention (Zeitpunkt T2) und 6 Monate später (Zeitpunkt T3).

Tatsächlich zeigten sich zum Zeitpunkt T2 in der Interventionsgruppe laut FACT-COG-PCI signifikant seltener kognitive Einschränkungen (p < 0,001). Dieser Unterschied bestand nach 6 Monaten noch (T3; p < 0,001; Abb. 1). Die von den Patienten erlebten kognitiven Fähigkeiten waren in der Interventionsgruppe signifikant besser zu T2 (p < 0,001) und T3 (p < 0,001; Abb. 1). In allen FACT-COG-Subskalen bestanden zu T2 signifikante Unterschiede zugunsten der Intervention.

Abb. 1
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Patienten der Kontrollgruppe empfanden stärkere kognitive Einschränkungen

Fazit: Eine gezielte Intervention mittels eines webbasierten kognitiven Rehabilitationsprogramms kann die kognitiven Symptome bei Patienten nach Chemotherapie gegenüber Standardbetreuung verbessern.