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Dr. med. Thomas Hoppen, Koblenz

Ein 11-jähriger Junge wurde in der Notaufnahme vorgestellt. 6 Stunden zuvor hatte er sich zwei Knopfmagnete in beide Nasenflügel gesteckt. Nun hatte er Nasenbluten und starke Schmerzen. In der Nasenhöhle zeigten sich Schleim und verkrustetes Blut. Im Röntgenbild des Gesichts kamen zwei scheibenförmige Fremdkörper auf gleicher Höhe nahe der Nasenscheidewand zur Darstellung (Abb.).

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Röntgenbilder des 11-Jährigen Jungen in koronarer (a) und sagittaler (b) Projektion

© N Engl J Med 2017;377:1666

Sich gegenseitig anziehende Nasenmagnete erfordern eine Notfallentfernung. Sie können die Schleimhaut der Nasenscheidewand mit der Gefahr einer Nekrose und Septumperforation komprimieren. Versuche, die Magnete aus der Nase des Patienten in der Notaufnahme zu entfernen, blieben erfolglos.

Er kam daraufhin in den OP. Unter Vollnarkose konnten die Magnete mithilfe von Haushaltsmagneten, die außen auf beiden Seiten der Nase angebracht wurden, von der Nasenscheidewand angehoben werden.

Die Magnete hatten bereits eine Kompression und mukoperichondriale Erosion des Septumknorpels verursacht. Die Ärzte setzen Adhäsionsbarrieren auf die traumatisierten Gewebeoberflächen und für 10 Tage Schienen ein. Bei der Nachuntersuchung 6 Monate später war der zuvor exponierte Knorpel von einer gesunden Nasenschleimhaut bedeckt.