figure 1

Prof. Dr. med. C. Diehm Angiologie, Max Grundig Klinik, Baden-Baden

_ Für eine Querschnittsstudie wurden die Daten von 1,2 Millionen erwachsenen US-Amerikanern ausgewertet, die 2011, 2013 und 2015 an einem laufenden Survey der Centers for Disease Control and Prevention teilgenommen hatten. Dabei machten sie sowohl Angaben über körperliche Aktivitäten als auch über die Zahl der Tage, an denen es ihnen psychisch schlecht ging.

Die Mannschaftssportarten Basketball und Fußball erzielten in der Auswertung, bei der Faktoren wie Alter, Abstammung und BMI berücksichtigt wurden, die besten Ergebnisse: Sie reduzierten die Zahl der „dunklen Tage“ um 22,3%. Hausarbeit führte zu einem Rückgang um 11,8% (Tab. 1).

figure 2

© eclipse_images / Getty Images / iStock

Tab. 1 Reduktion der Anzahl von „dunklen Tagen“ durch Aktivitäten

Die Ergebnisse zeigten auch, dass 30–60 Minuten Training die besten Auswirkungen auf die Psyche hatten. Die optimale Dauer lag bei 45 Minuten. Wer drei- bis fünfmal pro Woche trainierte, hatte deutlich weniger schlechte Tage. Wer länger als 90 Minuten trainierte, hatte keinen weiteren Benefit.

Wer regelmäßig trainierte, hatte pro Monat im Schnitt nur 2 „dunkle Tage“ — gegenüber 3,4 Tagen bei den Kontrollpersonen ohne körperliches Training. Am besten wirkte Sport bei Patienten, die schon einmal eine Depression durchgemacht hatten: Sie verringerten die Zahl ihrer „dunklen Tage“ um 3,75.

KOMMENTAR

Mannschaftssportarten stehen an der Spitze, noch vor dem Fahrradfahren und auch deutlich vor Laufen und Walking. Mannschaftssport reduziert Isolation und verbessert die Resilienz.

Die Studie konnte sehr gut herausarbeiten, dass körperliche Aktivität und Antidepressiva eine bessere Wirkung hatten als Antidepressiva allein. Die Autoren empfehlen daher Trainingsbelastungen von 1.200–1.400 kcal pro Woche für depressive Patienten.

Indes ist die Kausalität in der Studie nur schwer zu beurteilen. Es bleibt offen, ob eventuell die schlechte psychische Verfassung vom Sport abhält.