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Ertrags- und risikointegrierte Bewertung von Finanzierungslösungen in der Brauwirtschaft

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Controlling & Management Aims and scope

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Abb. 11

Notes

  1. In der Literatur wird eine derartige Kombination von Produkt und Dienstleistung u. a. auch häufig als hybrides Produkt, produktbegleitende Dienstleistung oder Produkt-Service-System bezeichnet. Eine ausführliche Übersicht der Begriffsvielfalt dieses Themenbereichs stellt z. B. Knackstedt/Pöppelbuß/Winkelmann 2008, S. 237 f. dar. Definitionen der am häufigsten verwendeten Begriffe finden sich in Leimeister/Glauner 2008, S. 249 und Velamuri/Neyer/Möslein 2011, S. 8. Im Folgenden wird – aufgrund der besseren Anschaulichkeit – der Begriff der gekoppelten Absatz- und Finanzierungsgeschäfte verwendet, wobei das Finanzierungsgeschäft der Dienstleistung und das Absatzgeschäft dem Produktverkauf entsprechen.

  2. Im gesamten Beitrag werden nicht die Kundenbeziehungen der Unternehmen der Konsumgüterbranche zum Endkunden, sondern zum Zwischenhändler betrachtet, also z. B. Autohändler, Franchisenehmer und Gaststätten.

  3. Die weiteren Kundenbeziehungen der Brauerei zu Getränkefachgroßhändlern, Getränkemärkten und Endverbrauchern werden für die folgenden Betrachtungen ausgeklammert.

  4. Analoge Situationen finden sich nicht nur in der Konsumgüterbranche wie beim Franchising, sondern z. B. auch bei Finanzdienstleistern: Ein Finanzvertrieb (Unternehmen) stellt seinen selbstständigen Finanzberatern (Kunde, der Zwischenhändler ist) ein Darlehen (Finanzierung) zur Verfügung, um sie damit zu unterstützen und als Folge hiervon den Verkauf von Finanzprodukten (Absatz) zu fördern.

  5. Die zunehmend restriktivere Kreditvergabe von Banken an kleine Unternehmen und Gewerbetreibende wurde durch Basel II (vgl. Plappert 2010) und die Finanzmarktkrise verstärkt. Derzeit wird Basel III erarbeitet, an dessen Ende vermutlich zusätzliche bzw. noch schärfere Anforderungen an die Kreditvergabe stehen werden.

  6. Zufallszahlen werden im Folgenden durch eine Tilde („~“) gekennzeichnet, während deren Realisationen durch den entsprechenden (Klein-)Buchstaben ohne Tilde dargestellt werden.

  7. Ein RV-Faktor von v = 0, was faktisch einem Zuschuss entspricht, wird in der Brauereibranche als „fond perdu“ bezeichnet.

  8. Kleine Brauereien hingegen können sich diesen negativen Wirtschaftseinflüssen in der Regel weder durch eine geografische Diversifikation ihrer Engagements entziehen noch durch eine Absicherung mit beispielsweise Finanzmarktinstrumenten. Daher seien diese bei den nachfolgenden Betrachtungen ausgeschlossen.

  9. So genannte Gastronomie-Ketten bilden die Ausnahme und sind in diesem Fall nicht Gegenstand der weiteren Betrachtungen.

  10. Die Ausfallerwartung ist ein Shortfallrisikomaß und gehört zur Gruppe der Lower Partial Moments (LPM). Für nähere Informationen zu LPM und deren Verwendung in der Entscheidungstheorie vgl. z. B. Kuersten/Straßberger 2004 und Fishburn 1977.

  11. Dieser Zusammenhang gilt genau dann, wenn der RV-Faktor v < (A · y · b)/(KFix + A) gewählt wird (vgl. Wiesent 2011). Dies ist sehr realistisch, wie die Datenanalyse in Kapitel 4 zeigt.

  12. Vgl. oben: Dem Gastronomen kommt eine möglichst langsame Darlehenstilgung deshalb entgegen, da er das Geld aufgrund rG > r möglichst lange behalten möchte.

  13. Vgl. oben: Die Brauerei bevorzugt eine möglichst kurze Tilgungsdauer, da sie aufgrund rB > r das Geld möglichst schnell zurück haben möchte.

  14. Eine analytische Lösung dieses Optimierungsproblems ist nicht möglich, da die benötigten Vergleichsgrößen des RV-Darlehens nicht bestimmbar sind. Ursächlich hierfür ist u. a. der unsichere Tilgungszeitpunkt der direkt von der unsicheren Absatzmenge abhängt (vgl. Wiesent 2011).

  15. Ca. 80 % der Weltwirtschaftsleistung hängen mehr oder weniger stark vom Wetter ab (vgl. Hee/Hofmann 2006).

  16. Auf Basis des Kolmogorov-Smirnov Tests auf Normalverteilung kann für die logarithmierten Absatzzahlen eine Normalverteilung angenommen werden, so dass für die Absatzzahlen eine Lognormalverteilung angenommen werden kann.

  17. Die beiden Kalkulationszinssätze stehen jeweils für eine alternative Wiederanlage der Zahlungsgrößen und nicht für die jeweilige Risikoeinstellung. Die Wahl der Höhe der beiden Zinssätze basiert auf Erkenntnissen eines Projekts mit einer großen deutschen Brauereigruppe.

  18. Der rückzahlungsmaximierenden RV-Faktor vmax ist hier bei den A- und B-Objekten nur zufällig identisch.

  19. Automobilhersteller unterstützten ihre Autohändler – analog zu Brauerei und Gastronomie – mit Finanzierungsleistungen.

  20. Automobilhersteller bieten dem Autokäufer Finanzdienstleistungen (Kredit oder Leasing) zur Unterstützung ihres Fahrzeugabsatzes an.

Literatur

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  19. Küpper, H.: Controlling: Konzeption, Aufgaben, Instrumente, 5. Aufl., Stuttgart 2008.

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Danksagung

Dieser Artikel wurde durch die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) im Rahmen des Projekts „Integrated Enterprise Balancing (IEB)“ (BU 809/8-1) gefördert. Wir danken an dieser Stelle für die Unterstützung.

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Wiesent, J. Ertrags- und risikointegrierte Bewertung von Finanzierungslösungen in der Brauwirtschaft. Z Control Manag 55, 397–410 (2011). https://doi.org/10.1007/s12176-011-0113-8

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