Die Single-Port-Chirurgie erfreut sich wachsender Aufmerksamkeit in den USA und auch im Ausland. Dies wird dadurch bezeugt, dass kein Symposium zu minimal-invasiver kolorektaler Chirurgie dieses Thema im Programm auslässt. Das vorliegende Manuskript ist die größte von einem einzelnen Autor oder in einer Klinik durchgeführte Studie zu diesem Thema [1]. Die vorgelegten Ergebnisse zeigen zumindest eine Gleichwertigkeit mit allen oder den meisten Parametern, die man zur Bewertung von Kurzzeitergebnissen nach einem konventionellen laparoskopischen Eingriff anwendet. Bei dieser Studie handelt es sich jedoch, wie Dr. Bergamaschis Leitartikel in dieser Ausgabe von Technique in Coloproctology darlegt [2], um eine persönliche, unkontrollierte Patientenserie ohne klare definierte Einschluss- und Ausschlusskriterien. Allerdings traf dies für alle frühen Studien zur laparoskopischen kolorektalen Chirurgie zu. Im Fall der laparoskopischen Chirurgie bei kolorektalen Karzinomen brauchten große randomisierte kontrollierte Studien beinahe 10 Jahre, um eine kritische Masse für die Evaluation zusammenkommen zu lassen. Also wäre das Beste, was man in diesem Stadium erreichen kann, eine Vergleichsstudie – und dies wird die Arbeit der Zukunft sein. Wie Dr. Geisler einräumt, liegen die Limitierungen dieser Studie woanders. Es ist kein Langzeitergebnis (z. B. Hernie an der Zugangsstelle) verfügbar und nicht einmal Kurzzeitergebnisse wie Schmerzkontrolle und Patientenzufriedenheit wurden verzeichnet. Ganz intuitiv würde man diese als mindestens vergleichbar zur konventionellen laparoskopischen kolorektalen Chirurgie erwarten, wenn nicht sogar als überlegen. Insgesamt glaube ich aber, dass dieser vorliegende Beitrag eine wertvolle Ergänzung im Diskurs über dieses Thema darstellt.