Herkunftskennzeichnung nach der Lebensmittelinformationsverordnung – Im Meer der Widersprüche

Zusammenfassung

Die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) der Europäischen Union sieht eine verbindliche Herkunftskennzeichnung für bestimmte Kategorien von Lebensmitteln vor (Verordnung (EU) Nr. 1169/2011). Dabei unterscheidet sie zwischen Produktkategorien, für die immer eine Herkunftskennzeichnung notwendig ist (frisches, gekühltes oder gefrorenes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel), und solchen, bei denen die Angabe nur zu machen ist, wenn andernfalls Verbraucher irregeführt werden können (Artikel 26 Absatz 2 LMIV). Nach Erwägungsgrund 29 der LMIV soll die Angabe des Ursprungslands oder Herkunftslands so gestaltet werden, dass die Verbraucher nicht getäuscht werden und deren Verständnis der Informationen zur Herkunft eines Produkts gefördert wird. Leider werden die in der Verordnung selbst und in anderen Rechtsakten der EU vorgesehenen Regelungen zur Herkunftskennzeichnung diesen Anforderungen nicht gerecht.