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Nichtwähler und der Rückgang der Wahlbeteiligung

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Bürger und Beteiligung in der Demokratie

Part of the book series: Grundwissen Politik ((GPOL))

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Zusammenfassung

Die Wahlbeteiligung sinkt in Deutschland spätestens seit Mitte der 1980er-Jahre, unabhängig von der zu wählenden Institution. Gründe für diesen Rückgang liegen zum einen in der Veränderung der Gesellschaft im Zuge der Modernisierung, die mit einem Wertewandel und einer verstärkten Individualisierung von Lebensstilen und Lebensläufen verbunden ist, zum anderen auch in den nachlassenden Konflikten zwischen den Parteien. Schließlich wird das zunehmende Angebot an „neuen“ Beteiligungsformen, sowie die Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung mit verschiedenen Aspekten des politischen Systems, vor allem den Parteien und Politikern als Ursache angeführt. Eine geringe Wahlbeteiligung muss jedoch nicht immer zwangsläufig problematisch oder als Krise zu bewerten sein, denn Nichtwähler haben ganz unterschiedliche Motive. Wäre die Einführung einer allgemeinen Wahlpflicht ein sinnvoller Weg, um eine hohe Wahlbeteiligung sicherzustellen?

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Notes

  1. 1.

    2013 lag die Zahl der Wahlberechtigten bei N = 61.946.900.

  2. 2.

    Dasselbe Argument lässt sich auf den Rückgang der Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen übertragen. Hier hat sich die Zahl der Wahlberechtigten erhöht durch die Einführung des Wahlrechts für EU-Ausländer, die eher unterdurchschnittliche Beteiligungsquoten aufweisen.

  3. 3.

    Vgl. u. a. http://www.uswahl.lpb-bw.de/politisches_system_faq.html; zugegriffen am 16.9.2014.

  4. 4.

    Vgl. http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/02/blank/key/national_rat/wahlbeteiligung.html; zugegriffen am 14.9.2014.

  5. 5.

    Weitere Literatur zu diesen Thesen vgl. Armingeon 1994; Eilfort 1994; Renz 1997; Völker und Völker 1998; Gabriel und Völkl 2005; Schoen und Falter 2003; Falter und Schumann 1993; Falter und Schumann 1994; Nève 2009.

  6. 6.

    Die Rückerinnerungsfrage lautet in etwa so: „Manche Menschen gehen heutzutage aus verschiedenen Gründen nicht zur Wahl. Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie bei der letzten Bundestagswahl im September 2009 gewählt?“ (vgl. ESS 6: http://www.europeansocialsurvey.org/docs/round6/fieldwork/germany/ESS6_main_and_supplementary_questionnaire_DE.pdf; zugegriffen am 14.09.2014).

  7. 7.

    Sonntagsfrage: „Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?“ (vgl. http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/sonntagsfrage/; zugegriffen am 14.9.2014).

  8. 8.

    Vgl. hier zum theoretischen Erklärungsmodell Verba et al. (1995).

  9. 9.

    Der Rational-Choice-Ansatz basiert auf Überlegungen von Anthony Downs aus dem Jahr 1957. Explizite Erklärungen der Wahlbeteiligung auf Basis dieses Ansatzes finden sich beispielsweise bei Kühnel und Fuchs 2000 oder Kühnel 2001.

  10. 10.

    Je nach Knappheit des Wahlausgangs kann der eigenen Stimme allerdings mehr oder weniger Gewicht zukommen, was in entsprechenden Erklärungsmodellen berücksichtigt wird (vgl. z. B. Feld und Kirchgässner 2001). Dabei beeinflusst ein knapper Wahlausgang nicht nur die Nutzenseite der Wahl. Vielmehr dürften sich auch die Kosten bei einem knappen Wahlausgang verringern durch einen intensiveren Aufwand der Parteien und Kandidaten zur Wählermobilisierung.

  11. 11.

    Auf kommunaler Ebene beträgt die Wahlbeteiligungsquote bei manchen Bürgermeisterwahlen nicht einmal mehr 30 %, was die Relevanz dieser Frage verdeutlicht (vgl. http://service.stuttgart.de/lhs-services/komunis/documents/9236_1_Wahlbeteiligung_bei_den__Ober__Buergermeisterwahlen_in_den_deutschen_Groszstaedten_2011.PDF; 14.09.2014).

  12. 12.

    Vgl. http://www.spiegel.de/forum/kultur/bundestagswahl-ich-verweigere-mein-kreuz-thread-95971-3.html; zugegriffen am 14.9.2014.

Weiterführende Literatur

  • Eilfort, Michael (1994): Die Nichtwähler. Wahlenthaltung als Form des Wahlverhaltens. Paderborn: Schöningh.

    Google Scholar 

  • Caballero, Claudio (2014): Nichtwahl. In: Falter, Jürgen W.; Schoen, Harald (Hg.): Handbuch Wahlforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 437–488.

    Google Scholar 

  • Gabriel, Oscar W.; Völkl, Kerstin (2004): Auf der Suche nach dem Nichtwähler neuen Typs. Eine Analyse aus Anlass der Bundestagswahl 2002. In: Frank Brettschneider, van Deth, Jan W. und Edeltraud Roller (Hg.): Die Bundestagswahl 2002. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 221–248.

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  • Schäfer, Armin (2013): Demokratie und Nichtwähler. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (48–49), S. 39–46.

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Vetter, A., Remer-Bollow, U. (2017). Nichtwähler und der Rückgang der Wahlbeteiligung. In: Bürger und Beteiligung in der Demokratie. Grundwissen Politik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13722-9_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13722-9_10

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-13721-2

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