Zusammenfassung
Turakos (und Lärmvögel, wie einige Arten aufgrund ihrer lauten Alarmrufe auch genannt werden) sind innerhalb der einzigen Familie Musophagidae in 24 Arten, aufgeteilt in sieben Gattungen, über weite Teile Afrikas südlich der Sahara verbreitet. Im System der Vögel wurden sie lange Zeit aus morphologischen Erwägungen in der Nähe der Kuckucke (Cuculiformes) gesehen. Neuere genetische Studien bestätigen diese Zuordnung nicht, sind aber bislang dennoch nicht zu eindeutigen Ergebnissen gekommen. Möglicherweise sind sie genetisch in der Nähe der „Wasservögel“ (Procellariiformes, Ciconiiformes, Suliformes, Pelecaniformes), der Kraniche (Gruiformes) oder der Trappen (Otidiformes) zu sehen. Auch wird eine nähere Verwandtschaft zu den ähnlich aussehenden Hoatzins (Opisthocomus hoazin) diskutiert (Winkler et al. 2015). Turakos sind mittelgroße Vögel von 35 bis 75 cm Körperlänge. Ihre Grundfärbung variiert von grau-weiß (bei den Lärmvögeln) (Abb. 1) über grün (überwiegend bei den Arten der Gattung Tauraco) bis hin zu dunkelblau oder blau-violett bei den beiden Arten der Gattung Musophaga (Schild- und Lady-Ross-Turako). Weitere Federmerkmale sind oftmals rote Handschwingen oder Flügelunterseiten. Die Federn enthalten ein bestimmtes kupferhaltiges Pigment („Turacin“ und „Turacoverdin“), das für die rote und grüne Farbgebung des Gefieders sorgt und sonst bei keiner anderen Vogelgruppe vorkommt. Alle Arten tragen mehr oder minder stark ausgeprägte Rund- oder Spitzhauben. Ein weiteres morphologisches Kennzeichen ist die zygodaktyle Fußstellung mit zwei nach vorn und zwei nach hinten gerichteten Zehen. Die Geschlechter aller Turakoarten sind gleich gefärbt und nach äußerem Augenschein nicht zu unterscheiden (Forshaw und Cooper 2002).
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Literatur
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Lantermann, W. (2020). Ordnung: Musophagiformes – Turakos. In: Lantermann, W., Asmus, J. (eds) Wildvogelhaltung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59613-5_33-1
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