FormalPara Synonym(e)

Methylalkohol

FormalPara Englischer Begriff

methanol

FormalPara Definition

Methanol (CH3–OH) ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die mit Wasser (unter Volumenkontraktion) in beliebigem Verhältnis mischbar ist. Die Löslichkeit organischer Verbindungen ist in Methanol etwas schlechter als in Ethanol, die wasserlöslicher Substanzen vergleichsweise besser. Methanol wird u. a. benötigt zur Herstellung von Formaldehyd und Anilinfarbstoffen.

FormalPara Struktur

CH3–OH

FormalPara Molmasse

32,04 g.

FormalPara Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination

Methanol wird p.o. zugeführt, z. B. beim Trinken von Methanol-vergälltem Ethanol. In der Leber erfolgt die Oxidation mittels Alkoholdehydrogenase zu Formaldehyd und mittels Aldehyddehydrogenase zu Ameisensäure (Methansäure). Formiat wird weiter abgebaut zu CO2. Der Methanolabbau erfolgt 10-mal langsamer als der von Ethanol, ca. 0,015 g/kg Blut in der Stunde.

FormalPara Funktion – Pathophysiologie

Die „Methanolvergiftung“ ist überwiegend eine Vergiftung durch den Metaboliten Ameisensäure. Sie führt zu einer schweren metabolischen Acidose (Acidose, metabolische). Es treten Sehstörungen auf, die durch Degeneration des Sehnervs zur Erblindung führen können.

FormalPara Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen

Blut, Serum, Plasma, Urin.

FormalPara Analytik

Gaschromatographische Dampfraumanalyse (Head-space-Analyse) (Gaschromatographie), bei der gleichzeitig noch andere leichtflüchtige Alkohole und Ketone erfasst werden.

FormalPara Indikation

Methanolvergiftung. Die Behandlung erfolgt mit Ethanol, da dieses bevorzugt abgebaut wird, dadurch die Methanolmetabolisierung zu Ameisensäure verzögert und damit die Methanolausscheidung im Urin (bei Vermeidung der Ameisensäure-toxischen Organschädigungen) befördert. Die Ethanolkonzentration soll ca. 1 g/L (ca. 1 ‰) Serum betragen, was klinisch-chemisch überwacht wird.