Kokain
Zusammenfassung
Kokain
Synonym(e)
Englischer Begriff
cocaine
Definition
Das zentral erregende Sympathomimetikum und Lokalanästhetikum Kokain unterliegt als verkehrsfähige und verschreibungsfähige Substanz dem Betäubungsmittelgesetz, wird jedoch praktisch ausschließlich illegal verwendet (s. a.Kokastrauch).
Molmasse
303,36 g.
Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination
Kokain wird geschnupft, aber auch durch Rauchen oder intravenös zugeführt. Es wird rasch zu Benzoylecgonin metabolisiert, aber auch zu Norkokain, Ecgoninmethylester und Ecgonin. Die Metabolite werden überwiegend in den ersten 24 Stunden nach Applikation renal eliminiert, Kokain selbst erscheint nur in geringen Mengen im Urin.
Halbwertszeit
0,5–1 Stunden (Plasma).
Funktion – Pathophysiologie
Kokain führt zunächst zu Euphorie, gesteigerter körperlicher Leistungsfähigkeit und Unterdrückung von Müdigkeit. Später treten Störung der Wahrnehmung und Halluzinationen auf. Bei Abfall der Kokainkonzentration bildet sich ein depressives Stadium aus mit dringendem Verlangen nach erneuter Kokainaufnahme („craving“). Das Suchtpotenzial von Kokain ist besonders hoch. Bei schweren Vergiftungen kommt es zu Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit und Tod.
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Urin, Plasma (P), Serum (S), NaF-Blutröhrchen.
Analytik
GC-MS, LC-MS/MS.
Indikation
Drogenscreening.
Interpretation
Therapeutischer Bereich (S, P): 0,1–0,3 mg/L; toxisch: >0,3 mg/L; komatös/letal: >1 mg/L.
Literatur
- Käferstein H, Sticht G (2009) Cocaine. In: Külpmann WR (Hrsg) Clincial toxicological analysis. Wiley-VCH, Weinheim, S 480–488Google Scholar