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Geosensornetze

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Part of the book series: Springer Reference Naturwissenschaften ((SRN))

Zusammenfassung

Mit Geosensornetzen ist die effiziente Gewinnung von räumlich verteilten Daten, die hinsichtlich der erfassten Phänomene und daraus abgeleiteten Informationen ein aktuelles Bild der Umwelt ergeben, in einem Maße möglich geworden, wie es vor einigen Jahren kaum vorstellbar gewesen ist. Mit ihren mannigfaltigen Anwendungsfeldern stellen sie sowohl forschungsmäßig als auch in der praktischen Nutzung eine der gegenwärtigen Herausforderungen speziell auch für die Geodäsie und Geoinformatik dar. Geosensornetze werden angefangen von der lokalen bis hin zur globalen Maßstabsebene eingesetzt. Die Vielschichtigkeit des Themas Geosensornetze begründet sich schon allein damit, dass ein generischer Begriff wie „Geosensor“ weiten Interpretationsraum bietet ebenso wie die Frage, was ein „Netz“ kennzeichnet und wie es hinsichtlich der Kommunikation, d. h. dem Senden und Empfangen von Daten im Sensornetz selbst sowie der Weiterleitung an die Administratoren und Nutzer, angelegt ist. Zudem ist eine stringente Unterscheidung von Geosensornetzen gegenüber drahtlosen und infrastrukturellen Sensornetzen in allgemeiner Betrachtung nicht möglich, sondern allenfalls graduell. Nach der Behandlung grundlegender Prinzipien sowie Kommunikations- und Messtechniken erfolgt die Beschreibung einiger exemplarischer Anwendungen von Geosensornetzen.

Dieser Beitrag ist Teil des Handbuchs der Geodäsie, Band „Ingenieurgeodäsie“, herausgegeben von Willfried Schwarz, Weimar.

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Notes

  1. 1.

    Autarkie bezeichnet die Stehzeit durch eigenständige Energieversorung.

  2. 2.

    Die Akronyme stehen für:

    • EPS: Echtzeit PositionierungsService,

    • HEPS: Hochpräziser Echtzeit PositionierungsService,

    • GPPS: Geodätischer Postprocessing PositionierungsService,

    • NTRIP: Networked Transport of RTCM via Internet Protocol,

    • GSM: Global System for Mobile communications,

    • RTCM: Radio Technical Commission for Maritime services,

    • RINEX: Receiver Independent Exchange Format.

  3. 3.

    Synchronisation: Zeitliches und/oder inhaltliches aufeinander Abstimmen von Vorgängen, Ressourcen und Daten.

  4. 4.

    EEBus (http://www.eebus.org) steht für die Initiative der Nutzung bestehender Kommunikationsstandards mit dem Ziel, Energieversorgern und Haushalten den Austausch von Anwendungen und Diensten zu ermöglichen.

  5. 5.

    Skalierbarkeit: Aufnahme oder Wegfall von Sensorknoten in einem Netzwerk, ohne dass es im Betrieb des Sensornetzes zu Schwierigkeiten kommt.

  6. 6.

    Routing: Art der Wegfindung der zu versendenden Daten von einer oder mehreren Quellen an eine oder mehrere Senken durch ein Netzwerk.

  7. 7.

    COTS: „von der Stange“, seriengefertigte Produkte.

    Tab. 2 Charakteristika der Kommunikation (Auswahl)
  8. 8.

    GRIdded Binary; von der World Meteorological Organization definierter Standard für Wetterdaten.

  9. 9.

    BRZ: Bruttoraumzahl; dimensionslose Größenangabe für Schiffe laut Schiffsmessbrief.

  10. 10.

    In der Metrologie gilt ein Ergebnis nur dann als vollständig, wenn es zusammen mit Angaben zur erreichten Messunsicherheit versehen wird.

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Heunecke, O. (2015). Geosensornetze. In: Freeden, W., Rummel, R. (eds) Handbuch der Geodäsie. Springer Reference Naturwissenschaften . Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46900-2_29-1

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