Zusammenfassung
„Medienpolitik“ und „Netzpolitik“ lassen sich als Bezeichnungen eines etablierten Politikfeldes betrachten. In diesem Politikfeld werden jene verbindlichen gesellschaftlichen Entscheidungen hergestellt, die die Regulierung der „medienvermittelten“ bzw. „internetbasierten“ öffentlichen Kommunikation betreffen. Der Beitrag bietet einen Überblick über dieses Politikfeld, seine Akteure und Institutionen, sowie über wiederkehrende Themen und wichtige Entwicklungsschritte.
Notes
- 1.
In Nordrheinwestfalen etwa der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.
- 2.
Als Beispiel für einen Versuch, den Schwierigkeiten einer systematischen und umfassenden Identifikation von netzpolitischen Themenbereichen zu begegnen, siehe Hösl und Reiberg (2016).
- 3.
Zu diesem Zweck erfolgte die Gründung von Organisationen zur freiwilligen Selbstkontrolle, darunter der Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, der Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle und der Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter.
- 4.
Mittlerweile wurde der Rundfunkstaatsvertrag durch den am 07.11.2020 in Kraft getretenen Medienstaatsvertrag abgelöst.
- 5.
Gemeint ist hier das „Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft sowie das „zweite Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft“.
- 6.
Damals noch als „Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk“ (PKS).
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Reiberg, A. (2021). Medien- und Netzpolitik. In: Borucki, I., Kleinen-von Königslöw, K., Marschall, S., Zerback, T. (eds) Handbuch Politische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26242-6_8-1
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