Zusammenfassung
Deutschlandforschung (Df) lässt sich als multidisziplinärer und komparativer Zugriff auf D und damit als Variante der area studies beschreiben. Damit wird für ein weites Verständnis des Begriffs plädiert, der im globalen Fokus auf Deutschland- und Europastudien zielt. Die Df durchlief infolge methodischer Innovationen und wegen der Veränderungen in D in den Jahren 1989/90 mehrere Entwicklungsstadien, die insgesamt als Emanzipation von der Politikberatung zu interpretieren sind. Verbindlicher Kern bleibt über diese Transformationen hinweg das Bemühen um eine „integrierende Betrachtung“ (Anweiler et al. 1990) vielfältiger D-Aspekte und die Erfahrung von Differenz in D: anfangs im Kontext von deutscher Teilung und deutscher Frage, dann im Transformationsprozess des vereinten Lands ab 1990, nun im vergleichenden europäischen und globalen Horizont. Die Internationalisierung der Df mit Forschungszentren auf drei Kontinenten belegt die Fruchtbarkeit des interdisziplinären Ansatzes im Sinne einer „ganzen Df“ (Wilhelm Bleek).
Literatur
Anweiler, Oskar, et al. 1990. Vergleich von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik. Materialien zur Lage der Nation. Köln: Verlag Wissenschaft und Politik.
Hüttmann, Jens. 2008. DDR-Geschichte und ihre Forscher. Akteure und Konjunkturen der bundesdeutschen DDR-Forschung. Berlin: Metropol.
Mählert, Ulrich, Hrsg. 2016. Die DDR als Chance. Neue Perspektiven auf ein altes Thema. Berlin: Metropol.
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Hoffmann, F. (2019). Deutschlandforschung. In: Andersen, U., Bogumil, J., Marschall, S., Woyke, W. (eds) Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23670-0_35-1
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