Zusammenfassung
Als Amöbiasis wird die primäre Infektion des Dickdarms durch Entamoeba histolytica bezeichnet, die sich sekundär auch außerhalb des Verdauungstraktes manifestieren kann. Die Infektion erfolgt fäkal-oral durch Aufnahme von vierkernigen Zysten mit kontaminierter Nahrung bzw. mit verunreinigten Getränken. Als typisch bei stärkerer Entzündung werden bei der Amöbenkolitis blutig-schleimige Diarrhoe bzw. Auflagerungen auf dem Stuhl angesehen. Bei einer chronischen Amöbenkolitis können schwere funktionelle Störungen des Dickdarmes hinzukommen. Eine akute Amöbendysenterie (Amöbenruhr) zeichnet sich durch Schüttelfrost, abdominelle Krämpfe, Tenesmen und Fieberschübe aus. Beim Kolonamöbom handelt sich um einen sehr seltenen entzündlichen Tumor auf dem Boden einer Amöbenkolitis. Der Amöbenleberabszess stellt die weitaus häufigste extraintestinale Absiedlung der Amöbiasis dar. Beim Kranken wie beim gesunden Amöbenausscheider können typische Zystenstadien im Nativstuhl durch mikroskopische Untersuchung nachgewiesen werden. Der Antigennachweis kann mittels ELISA erfolgen. Die PCR-Diagnostik erlaubt eine sichere Speziesdifferenzierung. Die Sonographie ist beim Amöbenleberabszess unter den bildgebenden Verfahren bei typischer Konstellation ausreichend. Die Therapie ist meist medikamentös-konservativ, Metronidazol stellt das Mittel der Wahl dar, ggf. sind Kontaktamöbizide zur Sanierung des Darmlumens indiziert.
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Literatur
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Internetadressen
http://www.cdc.gov/parasites/amebiasis (Steckbrief der CDC, Atlanta, USA)
http://www.who.int/ith/diseases/amoebiasis/en/index.html (Steckbrief der WHO, Genf)
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Schubert, S., Lübbert, C. (2015). Amöbiasis. In: Lehnert, H., et al. DGIM Innere Medizin. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-54676-1_292-1
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