FormalPara Synonym(e)

Ethandiolsäure; Kleesäure

FormalPara Englischer Begriff

oxalic acid

FormalPara Definition

Einfachste Dicarbonsäure, die im Jahr 1769 von J.C. Wiegleb in Sauerklee (Oxalis acetosella) entdeckt wurde.

Strukturformel:

figure a
FormalPara Molmasse

90,04 g.

FormalPara Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination

Peroral, mit der Nahrung zugeführtes Oxalat wird enteral zu 2–10 % resorbiert. Im Stoffwechsel entsteht Oxalat aus Ascorbinsäure sowie aus Ethylenglykol, Glykolaldehyd, Glykolsäure und Glyoxylsäure. Oxalat wird unverändert renal eliminiert.

FormalPara Halbwertszeit

1,5 Stunden (Plasma).

FormalPara Funktion – Pathophysiologie

Bei der sehr seltenen Oxalose (primären Hyperoxalurie) werden aufgrund genetischer Enzymdefekte exzessive Mengen Oxalsäure im Urin ausgeschieden, die zu rezidivierenden Kalziumoxalatsteinen in der Niere und schließlich zu Nierenversagen führen. Die sekundäre Hyperoxalurie ist bedingt durch erhöhte Oxalatzufuhr mit der Nahrung (z. B. Rhabarber, Spinat), erhöhte enterale Resorption oder vermehrte endogene Produktion.

FormalPara Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen

Urin, Serum, Plasma.

FormalPara Analytik

Farbreaktion, enzymatisch, GC, Ionenchromatografie, HPLC.

FormalPara Referenzbereich – Erwachsene

10–40 mg/Tag (Urin).

FormalPara Referenzbereich – Kinder

S. Erwachsene.

FormalPara Indikation

Verdacht auf Oxalose, Oxalatstein.

FormalPara Interpretation

Bei Oxalose findet sich in den ersten Lebensjahren eine rezidivierende Kalziumoxalat-Nephrolithiasis; es entwickelt sich eine sekundäre tubuläre Acidose.