Zusammenfassung
Latex-Agglutination
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Latexagglutinationstest; Latexfixationstest
FormalPara Englischer Begrifflatex agglutination; latex fixation
FormalPara DefinitionBei Partikel-verstärkten Agglutinationsmethoden (Agglutination) wird die sichtbare Verknüpfung von Antigen- oder Antikörper-beschichteten Partikeln (Zellen, Latexpartikel) als Indikator einer Antigen-Antikörper-Reaktion verwendet. Die früher häufig verwendeten instabilen Erythrozyten wurden im Jahr 1956 von J.M. Singer und C. M. Plotz durch inerte Polyisoprenteilchen (heute meist Polystyrol) etwa einheitlicher Größe abgelöst.
FormalPara Physikalisch-chemisches PrinzipAntikörper führen bei Reaktion mit Antigenen zu einer Vergrößerung und Verknüpfung von Partikeln. Der Effekt ist bei Verwendung von IgM-Antikörpern wesentlich stärker als bei IgG-Antikörpern, die zur Vervollständigung der Agglutination entweder eine herabgesetzte Ionenstärke oder den Zusatz von polymeren Molekülen (Dextran, Polyethylenglykol) benötigen.
FormalPara EinsatzgebietBestimmung von Rheumafaktoren, C-reaktives Protein, HCG (Agglutinationshemmtest) und Autoantikörpern sowie von Antigenen oder Antikörpern gegen bakterielle und virale Infektionserreger.
FormalPara UntersuchungsmaterialSerum, Liquor, Pleuraflüssigkeit.
FormalPara InstrumentierungDie Quantifizierung mittels Verdünnungsstufen wird nur noch selten benutzt, ist aber bei Anzeichen für einen Prozoneneffekt wichtig. Die analytische Sensitivität wird durch Immunturbidimetrie und Immunnephelometrie erhöht. Ein empfindliches (fmol/L), aber technisch aufwendigeres Verfahren ist der Particle Counting Immunoassay (PACIA), bei dem elektronische Signale nichtagglutinierter Latexpartikel selektioniert und gezählt werden.
FormalPara SpezifitätDie Spezifität ist definiert durch die Qualität der Antikörper. Antigen bzw. Antikörper befinden sich auf dem Partikel in einer Mikroumgebung, die die Bildung von niedrig- und hochaffinen Antigen-Antikörper-Komplexen durch stärkere Van-der-Waals-Kräfte und Dipol-Dipol-Interaktionen begünstigt, verglichen mit den Reaktionen in Lösung.
FormalPara SensitivitätDie höchste analytische Sensitivität wird in der Partikel-verstärkten Immunturbidimetrie und Immunnephelometrie sowie dem PACIA erreicht.
FormalPara FehlermöglichkeitUngünstiges Antigen-Antikörper-Verhältnis (High-Dose-Hook-Effekt, Prozoneneffekt) kann die Aggregation hemmen. Störfaktoren sind Mikrogerinnsel, Chylomikronen und zelluläre Verunreinigungen.
Literatur
Kricka LJ (1999) Principles of immunochemical techniques. In: Burtis CA, Ashwood ER (Hrsg) Tietz textbook of clinical chemistry, 3. Aufl. WB Saunders, Philadelphia, S 205–225
Plotz CM, Singer JM (1956) The latex fixation test. I. Application of the serologic diagnosis of rheumatoid arthritis. Am J Med 21:888–892
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Fiedler, H. (2018). Latex-Agglutination. In: Gressner, A., Arndt, T. (eds) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49054-9_1833-1
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