Skip to main content
  • 186 Accesses

Zusammenfassung

Der Begriff der Wählerinitiativen (WI) umfasst alle Arten von Gruppen von nicht parteipolitisch Engagierten, die versuchen, Einfluss auf die politische Willensbildung zu nehmen, u. a. auch Aktionen wie ‚Rock gegen Rechts‘, „Künstler für den Frieden“, etc. Im engeren Sinne verweist der Begriff vor allem aber auf Personenkreise, die sich um Mandate in der Kommunalpolitik bewerben. Im Sprachgebrauch hat sich, alternativ zum Begriff der WI, auch der der kommunalen Wählergemeinschaften, der Freien Wähler (FW) eingebürgert. WI weisen Gemeinsamkeiten mit, aber auch Unterschiede zu anderen Formen kommunaler Interessenorganisation (z. B. Parteien, → Bürgerinitiativen) auf. Mit und in Konkurrenz zu → Parteien haben WI einerseits gemein, dass sie Interessen bündeln, sich mit Kandidatenvorschlägen an → Wahlen beteiligen, die Übernahme politischer Verantwortung anstreben, im Unterschied zu Parteien mit ihren Aktivitäten vorrangig aber auf die kommunale Ebene abzielen. Von Bürgerinitiativen unterscheidet sie andererseits, dass sie innerhalb der bestehenden kommunalen Institutionen operieren, mit ihren politischen Anliegen etwa nicht zeitlich und sachlich begrenzt sind. Ihrem Selbstverständnis zufolge sahen bzw. sehen sich WI unverändert als bewusste personelle und programmatische Alternative zu den Parteien und optieren vielfach unverändert nicht für parteipolitische, sondern für sachlich-verwaltungsbezogene Entscheidungen in der Kommunalpolitik. Allerdings haben sich insbesondere die (Bundesvereinigung) FW durch ihre Kandidaturen bei Bundes-, Landtags-, EU-Wahlen in Organisationsform, Handlungsmustern und Zielsetzung dem Parteien-Status angeglichen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Literatur

  • Jun, Uwe, et al. Hrsg. 2006. Kleine Parteien im Aufwind. Frankfurt a. M: Campus.

    Google Scholar 

  • Morlock, Martin, et al., Hrsg. 2012. Politik an den Parteien vorbei – Freie Wähler und kommunale Wählergemeinschaften als Alternative. Baden-Baden: Nomos.

    Google Scholar 

  • Walther, Jens, und Michael Angenendt. 2018. Freie Wähler zwischen Partei und Wählergemeinschaft. Mitglieder, Identität und Organisation. ZParl 49(2): 325–345.

    Article  Google Scholar 

  • Wehling, Hans-Georg. 1986. Kommunalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Colloquium Verlag.

    Google Scholar 

  • Wehling, Hans-Georg, und Oliver Stortz. 2013. Freie Wähler. In Handbuch der deutschen Parteien, Hrsg. Frank Decker und Viola Neu. Wiesbaden: Springer.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Rainer-Olaf Schultze .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2020 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this entry

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this entry

Schultze, RO. (2020). Wählerinitiative. In: Andersen, U., Bogumil, J., Marschall, S., Woyke, W. (eds) Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23670-0_179-1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-23670-0_179-1

  • Received:

  • Accepted:

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-23670-0

  • Online ISBN: 978-3-658-23670-0

  • eBook Packages: Springer Referenz Sozialwissenschaften und Recht

Publish with us

Policies and ethics