Zusammenfassung
Parasiten sind Eukaryonten, die einen oder mehrere Wirte befallen (Schmarotzertum). Dabei wird der Wirt vom Parasiten geschädigt, wobei der Parasit aber vor allem das eigene Überleben und somit das des Wirts zum Ziel hat. Eine letale Bedrohung kann bei anderweitig erkrankten oder geschwächten Wirten und sog. Fehlwirten entstehen. In Fehlwirten können Parasiten zwar für eine gewisse Zeit überleben, eine Fortsetzung ihres Lebenszyklus ist jedoch unmöglich. Der Lebenszyklus von Parasiten läuft in verschiedenen Stadien mit z. T. wiederholten Veränderungen der Erregereigenschaften ab und hat entsprechend häufige Wirtswechsel zur Folge. Diese Abläufe sind das Ergebnis einer über viele Jahrtausende stattgefundenen Evolution, die zu einer größtmöglichen Anpassung an die jeweiligen Wirtsorganismen geführt hat. In den Industrienationen spielten Parasitosen in den letzten Jahrzehnten eine untergeordnete Rolle, was besonders auf moderne Hygienemaßnahmen und gemäßigte klimatische Bedingungen zurückzuführen ist. Aufgrund von Globalisierung, Fernreisetourismus und Klimaveränderungen könnte ihre Bedeutungen in Zukunft wieder zunehmen. Somit stellen Prävention und Therapie von Parasitosen noch immer eine große Herausforderung für die Medizin dar. In diesem Artikel werden nur Darmparasiten im engeren Sinne behandelt.
Literatur
Weiterführende Literatur
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Weiterführende Internetadressen
Detaillierte Erregersteckbriefe aller in diesem Kapitel genannten Parasiten sind im Internet abrufbar über:
Robert Koch-Institut (RKI): Wurmerkrankungen. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/W/Wurmerkrankungen/Wurmerkrankungen.html. Zugegriffen am: 30.10.2018.
WHO: Intestinal worms. http://www.who.int/intestinal_worms/en/. Zugegriffen am: 30.10.2018.
CDC (Centers for Disease Control and Prevention).: DPDx – Laboratory Identification of Parasites of Public Health Concern. https://www.cdc.gov/dpdx/az.html. Zugegriffen am: 30.10.2018.
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Reinhardt, F., Lübbert, C. (2019). Parasitosen des Gastrointestinaltrakts. In: Lehnert, H. (eds) DGIM Innere Medizin. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-54676-1_544-1
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