Zusammenfassung
In der Soziologie gilt Arbeit seit jeher als zentrales Vergesellschaftungsmoment. Besonders deutlich lässt sich dies bei Klassikern wie Marx, Spencer, Durkheim, Weberoder Simmelstudieren. Verstanden als produktive Aneignung der inneren und äußeren Natur war für sie Arbeit eine ebenso voraussetzungsvolle wie gesellschaftsprägende Angelegenheit. Zwar unterschieden sich ihre Argumentationen im Detail erheblich — exemplarisch sei nur an die kontrastierenden Positionen von Durkheim(1893) und Spencer(1897) erinnert. Gleichwohl trafen sich die Autoren des 19. Jahrhunderts in zwei Punkten: Zum einen begriffen sie die Fähigkeit zur Arbeit als entscheidend für die Grenzziehung zwischen Mensch und Tier, zum anderen gingen sie davon aus, dass die Konstitution von Gesellschaft eine wie auch immer geartete Arbeitsteilung voraussetze, die letztlich die Basis sozialer Integration bilde und auf soziale Strukturierung ebenso verweise wie auf die Entstehung von Herrschaftszusammenhängen.
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Bonß, W. (2001). Vergesellschaftung über Arbeit. In: Berger, P.A., Konietzka, D. (eds) Die Erwerbsgesellschaft. Reihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09694-8_12
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