Zusammenfassung
Wenn ein Mythologe, Georges Dumézil z. B., sich vornimmt, eine Götter-Population zu beschreiben, und er nacheinander alle ihre Repräsentanten analysiert, wird die von ihm verwendete Prozedur zwei verschiedene Richtungen nehmen:
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1.
Indem er einen beliebigen Gott wählt, konstituiert er mit Hilfe aller sakraler, mythologischer, folkloristischer, ect. Texte ein Korpus von Aussagen, in denen der fragliche Gott als Aktant auftritt. Von dem Inventar funktionaler Nachrichten aus erlauben ihm die sukzessiven Reduktionen, gefolgt von der Homologisierung, das zu konstituieren, was man den Aktionsbereich des Gottes nennen könnte;
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2.
indem er ein paralleles Korpus konstituiert, das die Gesamtheit der Qualifikationen dieses Gottes enthält — so, wie man sie in Form von Beinamen, stereotypen Epitheta, göttlichen Attributen, oder auch in expandierten Syntagmen auffinden kann, die Betrachtungen theologischen Charakters aufweisen —, erlaubt seine Analyse, die moralische Physiognomie des betreffenden Gottes zu etablieren.
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Greimas, A.J. (1971). Überlegungen zu den aktantiellen Modellen. In: Strukturale Semantik. Wissenschaftstheorie, Wissenschaft und Philosophie, vol 4. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06836-5_10
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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