Zusammenfassung
Lebhaft waren die Erörterungen und zahlreich die Forschungen, die sich über ein halbes Jahrhundert mit der Struktur des Protoplasmas beschäftigt haben; aber der größte Teil von ihnen, das kann man heute behaupten, hat nur noch eine historische Bedeutung. Die Netztheorie, die Fadentheorie, die granulären und alveolären Theorien, nach welchen das Protoplasma der Reihe nach bestand aus: entweder einem feinsten Netz von Fibrillen, die miteinander anastomotisch verbunden sind, in welchen eine flüssige Substanz sich befindet (Fromann), oder aus nicht anastomosierendenFäden (Flemming), oder auch, wie Altmann behauptete, aus kleinsten Körnchen, Bioblasten, oder schließlich, wie Bütschli glaubte, aus zahlreichen Alveolen, welche von einer Membran mit einer größeren Dichte als der Inhalt im Alveol selber, umgeben gewesen seien. Heute, speziell nach den Erfahrungen an Gewebekulturen, kann man sagen, daß all diese Ansichten nur Arbeitshypothesen waren, um tiefer in die Struktur der lebenden Materie einzudringen. Die Schwierigkeiten, welche sich früher dem Studium der Struktur des Protoplasmas entgegenstellten, ergaben sich damals zum großen Teil aus der Unmöglichkeit, die Zellelemente in lebendem Zustande studieren zu können, ohne daß sie vorher den mehr oder weniger rohen Wirkungen des histologischen Verfahrens unterzogen worden wären.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1928 Verlag von Julius Springer
About this chapter
Cite this chapter
Bisceglie, V., Juhész-Schäffer, A. (1928). Die morphologischen Forschungsprobleme der Gewebezüchtungen in vitro. In: Die Gewebezüchtung in Vitro. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 14. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90661-9_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90661-9_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-88806-9
Online ISBN: 978-3-642-90661-9
eBook Packages: Springer Book Archive