Zusammenfassung
Von 150 Uretero-Renoskopien in den Jahren 1985 bis 1988 sind drei schwerwiegende Komplikationen (2%) aufgetreten, die eine operative Rekonstruktion des Harnleiters erforderlich machten. Kleinere Verletzungen oder Perforationen, die nur durch eine Schienung behandelt wurden, sind nicht berücksichtigt. Es handelte sich einmal um eine komplette prävesikale Stenosierung des Harnleiters, weshalb eine Nephrostomie und eine perkutane Entfernung des in die Niere gespülten Steines vorgenommen wurde. Die Rekonstruktion erfolgte durch eine Ureterozystoneostomie. Ein später auf dieser Seite entstandener vesico-ureteraler Reflux hat sich nach einer TUR-Prostata spontan zurückgebildet. In einem anderen Fall kam es zu einer langstreckigen Stenose des Harnleiters im distalen Drittel. Die Rekonstruktion erfolgte durch Ureterozystoneostomie mit Psoas-Hitch-Plastik. Im dritten Fall ist offenbar beim Versuch, das Ureteroskop im mittleren Anteil des Harnleiters weiter vorzuschieben, das Ostium durch den noch in der Blase liegenden Zystoskop-Ureteroskopschaft ausgestanzt worden. Eine anschließende Extravasation aus der Blase wurde durch Katheter behandelt, die Niere über eine Nephrostomie abgeleitet. Bei der operativen Revision fand sich ein im distalen Drittel vollständig nekrotischer Harnleiter, im mittleren Drittel war er nach kranial umgeschlagen. Die Rekonstruktion erfolgte durch Ureterozystoneostomie mit der hörnerartig umgeformten Blase (Abb. 1).
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Literatur
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Knönagel, H., Jaeger, P., Ålund, G. (1989). Schwerwiegende Harnleiterverletzungen durch Ureteroskopie und ihre plastische Rekonstruktion. In: Ludwig, G. (eds) 40. Tagung, 28. September–1. Oktober 1988, Saarbrücken. Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Urologie, vol 40. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83800-2_36
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