Auszug
Im vorliegenden Band soll aus interdisziplinärer Perspektive der Frage nachgegangen werden, mit welchen Konzepten und (politischen) Strategien in unserer Gegenwarts-gesellschaft auf den demografischen Wandel reagiert wird, d.h. auf das historische Phänomen einer sinkenden Geburtenrate bei steigender Lebenserwartung. Der sich verändernde Altersaufbau der Bevölkerung — von der Pyramide über die Zwiebel bis hin zum Pilz — ist an Modernisierungsprozesse in hochentwickelten Industriegesellschaften gebunden und tritt demzufolge weltweit auf. Mit diesem Band ist beabsichtigt, weder die Krisen- und Katastrophenrhetorik über eine ‚schrumpfende‘ und ‚alternde‘ Gesellschaft fortzuschreiben, noch die Probleme einer älter werdenden Gesellschaft zu verleugnen, wie körperlich fit, geistig rege und ‚beschäftigungsfähig‘ ältere Generationen heute zum Teil auch sein mögen. Da der Anteil von Frauen an Care Work — verglichen mit Männern — ungleich höher ist und Frauen sehr viel mehr von Altersarmut betroffen sind und in Zukunft angesichts diskontinuierlicher Erwerbsbiografien betroffen sein werden, soll im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel die Kategorie Geschlecht besondere Aufmerksamkeit erfahren. Unser Buch beansprucht, den Themenkomplex „demografischer Wandel“ zu entdramatisieren, indem aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen (Geschichte, Sozial- und Kulturwissenschaften, Psychologie, Volkswirtschaft u.a.) die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse einer kritischen Analyse unterzogen, aber auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie es gelingen kann, Älterwerden in unserer Gesellschaft „neu (zu) denken“.
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Literatur
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Buchen, S., Maier, M.S. (2008). Älterwerden neu denken. Interdisziplinäre Perspektiven auf den demografischen Wandel. In: Buchen, S., Maier, M.S. (eds) Älterwerden neu denken. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91109-0_1
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