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Zusammenfassung

Jetzt über die Momente des Enthusiasmus hin weggehoben, wird man mir glauben, wie phantastisch mein Urteil klingen mag, daß Richter der reinste, heiligste, gottähnlichste Mensch ist, der jemals gelebt hat. Könnten mehrere wie ich in sein innerstes Leben eindringen, wieviel höher würde man ihn achten! Ich habe Augenblicke, die, wo ich ihn still anschaue, wo ich vor seiner Seele kniend liege. Ich fürchte nur den Tod, weil er mich vielleicht auf ewig von ihm trennt, der Gedanke, ihm nur so wenige Zeit anzugehören, ist schrecklich. Ich habe aber die Freude, ihn recht gesund werden zu sehen. Alle Welt findet ihn stärker und frischer — er ist auch ruhiger als in Berlin, sein Leben regelmäßiger. Um 6 Uhr stehen wir auf, um 12 Uhr essen wir — spätestens um 10 gehen wir zu Bett. Aus Grundsatz und Ökonomie gewöhnt der gute Mensch sich den Wein ab, das tut mir in der Seele weh — trinkt nur Bier. Er ist in allem so kindlich und zugleich so fest — man möchte sein Leben hingeben, wenn man ihn belohnen könnte.

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Eduard Berend

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© 1956 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Berend, E. (1956). Meiningen (Juni 1801 bis Juni 1803). In: Berend, E. (eds) Jean Pauls Persönlichkeit in Berichten der Zeitgenossen. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02829-7_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02829-7_10

  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-7400-1179-6

  • Online ISBN: 978-3-476-02829-7

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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