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Die rassistischen Konsequenzen einer völkischen Anthropologie

Zur Anthropologie Erich Jaenschs

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Rassenmythos und Sozialwissenschaften in Deutschland

Part of the book series: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung ((BEISOFO,volume 85))

Zusammenfassung

Eine wissenssoziologische Verortung geistes- und sozialwissenschaftlicher Konzepte, in denen mit dem “Rasse”—Begriff argumentiert wird, ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Die in Deutschland vor allem aus dem Widerstand gegen die “Judenemanzipation” nach 1848 geborene, also politisch motivierte Vorstellung, daß jeder Rasse typische Charakterzüge und Verhaltensweisen eigen seien, regte viele Anthropologen, Mediziner und Kulturtheoretiker zu Versuchen wissenschaftlicher Beweisführungen an. Dabei forschten sie einerseits nach der Ableitbarkeit psychischer und kognitiver Eigenschaften aus somatischen Merkmalen — etwa aus der Schädelform -, andererseits sahen sie die menschliche Gattung nach ästhetisch-kulturellen Normen hierarchisch gestuft. So entstanden unzählige — einander teils widersprechende, teils synkretistisch miteinander verschmolzene — Rassentheorien.

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Pinn, I. (1987). Die rassistischen Konsequenzen einer völkischen Anthropologie. In: Klingemann, C. (eds) Rassenmythos und Sozialwissenschaften in Deutschland. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 85. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93822-0_6

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