Zusammenfassung
Wer über einen Aufsatz urteilt, er sei gut aufgebaut oder er berücksichtige in ausreichendem Maße den Adressaten, vollzieht den Akt des Urteilens. Er stellt damit selbst eine Beziehung zwischen dem Aufsatz und den Kriterien “Aufbau” oder “Adressatenbezug” her, reflektiert aber nicht ausdrücklich auf das, was er tut. Erst recht bleibt ihm verborgen, daß er mit der Operation des Urteilens nur eine einzige Beziehung aus einem komplexen Beziehungszusammenhang herstellt. Dieser Beziehungszusammenhang kann deshalb nur durch Reflexion zunehmend genauer erschlossen werden. Er erstreckt sich zeitlich von den Entstehungsbedingungen für alle Faktoren des Urteilsaktes (für die Kriterien, den Aufsatz und das Urteil) bis zu den Funktionen des ausgesprochenen Urteils und deren weitere Folgen. Das Zentrum dieses Beziehungszusammenhanges ist aber der Urteilsakt selbst, durch ihn wird der Gesamtzusammenhang gestiftet, durch ihn werden aus Entstehungsbedingungen erst mögliche Funktionen. Mit der Urteilsbeziehung muß daher begonnen werden, wenn der Beziehungszusammenhang des Urteilsprozesses dargestellt werden soll (für den ganzen Beziehungszusammenhang s. das Schema auf auf Seite 45).
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© 1984 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Grzesik, J., Fischer, M. (1984). Der Beziehungszusammenhang, in dem Beurteilungskriterien für Aufsätze stehen. In: Was leisten Kriterien für die Aufsatzbeurteilung?. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3192. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87644-7_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-03192-7
Online ISBN: 978-3-322-87644-7
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