Zusammenfassung
Wie in Kapitel 3 bereits erwähnt, wurde Kohlberg beim Entwurf seines Stufenmodells vom Entwicklungspsychologen Piaget inspiriert. Dieser beschäftigte sich Anfang der dreißiger Jahre in verschiedenen Studien mit der Moralentwicklung im Kindesalter.13 Er fand heraus, dass Kinder zunächstüber kein Normbewusstsein verfügen, sondern sich bei der Frage, ob ein Verhalten gut oder büse ist, an dessen Folgen orientieren. Dieser vormoralische Zustand wird dann abgelüst durch das Stadium der heteronomen Moral. Es ist gekennzeichnet durch Gehorsam gegenüber erwachsenen Autoritäten und starres Festhalten an den vorgegebenen Regeln. Mit fortschreitender Denkentwicklung erkennen viele Heranwachsende, dass Regeln nicht unumstüßlich sind, sondern auf sozialer Übereinkunft beruhen. Gleichzeitig wird ihr moralisches Urteil flexibler, indem die Umstände und Beweggründe eines Handelns berücksichtigt werden.
Um die Moralstufen zu begreifen, wird es hilfreich sein, sie in eine Abfolge der Entwicklung der Gesamtpersünlichkeit einzuordnen.
Lawrence Kohlberg
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Keller, G. (2014). Kohlbergs Stufen der Moral. In: Die Gewissensentwicklung der Geschwister Scholl. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-897-9_4
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