Zusammenfassung
Die Wurzeln der ersten Frauenbewegung in Deutschland reichen bis zur Märzrevolution 1848 zurück. Im Rahmen allgemeiner politischer Menschenrechtsforderungen nach Freiheit und Befreiung forderten auch die Frauen ihre Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Während die Ansprüche auf Schulbildung und Erwerbsmöglichkeiten 1848 noch mit politischem Nachdruck gefordert wurden, überwogen nach der politischen Repression 1850 eher bürgerlich — liberale Positionen. Die erstrebenswerte politische Rolle der Frau, begründet in ihrer Unterschiedlichkeit zum Mann, sollte ein notwendiges Korrektiv zur männlichen Einseitigkeit darstellen, indem ihre „natürliche weibliche Bestimmung“ als Mutter, Hausfrau und Erzieherin von der häuslichen Umgebung auf die Gesellschaft ausgedehnt werden sollte. Damit sollte auf dem Prinzip der geistigen Mütterlichkeit ein Berufsfeld für Frauen erschlossen werden, das sich ausschließlich auf sozial — karitatives Engagement und Armenfürsorge bezog. Als Ausdruck dieser Bestrebungen eröffnete Alice Salomon 1908 die Soziale Frauenschule. Ziel war also eine soziale Arbeitsteilung von Frauen und Männern entsprechend ihren „natürlichen“ Fähigkeiten.
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Ziegler, S. (1998). Geschichte der Frauenhäuser. In: Wendepunkt Frauenhaus?. Aktuelle Frauenforschung. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-882-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-882-5_2
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0064-1
Online ISBN: 978-3-86226-882-5
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