Zusammenfassung
Spätestens mit dem Aufkommen der Uppsala-Schule (vgl. zur Uppsala-Schule Kap. 3.1.1.1) in den 1970er Jahren zählt das Lernen zu einem der zentralen Konstrukte bei der Erklärung des Verlaufes von Internationalisierungsprozessen.1 Und auch in zahlreichen empirischen Studien zum Zusammenhang zwischen den internationalen Aktivitäten von Unternehmen und ihrem Erfolg wurde – in unterschiedlichen Interpretationen – auf das Konstrukt Lernen zur Erklärung von Erfolgszusammenhängen Bezug genommen (vgl. Kap. 3.1.2). Sein Stellenwert ist in der aktuellen Diskussion weiterhin ungebrochen. So kommt dem Organisationalen Lernen eine wichtige Funktion innerhalb der – von einigen Autoren inzwischen als allgemeingültig propagierten – „3-Stage Theory of Internationalization“ zu, wobei sowohl auf die aus dem Organisationalen Lernen resultierenden Wettbewerbsvorteile als auch auf die mit dem Lernen verbundenen Kosten eingegangen wird (vgl. Contractor/Kundu/Hsu 2003; Lu/Beamish 2004; Thomas/Eden 2004; Contractor 2007a; Contractor 2007b; Glaum 2007). Und ebenso unterstreichen die aktuellen Arbeiten von unter anderen Vermeulen/Barkema (2002), Hutzschenreuter/Voll (2007, 2008), Hutzschenreuter/Guenther (2008) und Barkema/Drogendijk (2007) sowie Nadolska/Barkema (2007) deutlich die Bedeutung des Lernens als erfolgsrelevantes Konstrukt im Rahmen der Internationalisierung von Unternehmen. Auffällig ist an der Diskussion jedoch, dass in der Regel ein erstaunlich selbstverständlicher Umgang mit dem Konstrukt Lernen zu beobachten ist, der eher dem alltäglichen Sprachgebrauch entlehnt scheint. Das heißt, es erfolgt zumeist weder eine Definition des Lernbegriffes noch wird erörtert, wer was auf welche Weise lernt. Daher sehen einige Autoren bereits die Gefahr einer „Mystifizierung“ des Organisationalen Lernens (vgl. Friedman/Lipshitz/Popper 2005).
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Notes
- 1.
Frühere Ansätze finden sich z.B. auch bei Aharoni (1966).
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Richta, H. (2012). Einleitung. In: Organisationales Lernen als erfolgsrelevantes Konstrukt im Rahmen der Internationalisierung von Unternehmen. mir-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4216-6_1
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