Zusammenfassung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Entwicklung der Gründungen und Stilllegungen sowie deren sektorale Struktur. Daran anknüpfend werden in Kapitel 4 dann die Determinanten der Gründungen in den verschiedenen Branchen auf der Grundlage eines Panel-Ansatzes analysiert. Das Gründungsgeschehen in Ost- und Westdeutschland wird jeweils separat betrachtet, da die Entwicklung in Ostdeutschland während des Analysezeitraumes infolge des Transformationsprozesses nach der deutschen Vereinigung durch wesentliche Besonderheiten gekennzeichnet war und gewissermaßen einen eigenen Fall darstellt. Die Betrachtung ist auf die private Wirtschaft beschränkt, d.h. der Staat, Organisationen ohne Erwerbscharakter sowie Unternehmen in staatlicher Hand (z.B. Bahn und Post) bleiben — soweit die Sektorgliederung der Beschäftigtenstatistik dies erlaubt — unberücksichtigt. Der Untersuchungszeitraum für Westdeutschland (ohne West-Berlin) ist die Periode von 1983-1997. Den Auswertungen für Ostdeutschland liegen Angaben für die Jahre 1993-1997 zu Grunde.
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Notes
Bei dem „restlichen“ privaten Sektor handelt es sich um Land-und Forstwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei, Energiewirtschaft, Wasserversorgung, Bergbau sowie um das Baugewerbe. Das Verarbeitende Gewerbe ist im Vergleich zur amtlichen Statistik des Bergbaus und Verarbeitenden Gewerbes relativ weit abgegrenzt, da es hier auch einen wesentlichen Teil des Handwerks umfasst (vgl. hierzu Brixy und Fritsch, 2002).
3 Für einen aktuellen Bericht über die regionale Gründungsneigung in Deutschland siehe Bergmann, Japsen und Tamásy (2002).
Beamte und Angehörige der Bundeswehr sind nicht in der Beschäftigtenstatistik enthalten (hierzu Brixy und Fritsch, 2002). Bei den entsprechend dem Arbeitsmarktansatz gebildeten Gründungsraten für einzelne Sektoren wurde die Anzahl der Gründungen jeweils nur auf die Beschäftigten in der jeweiligen Branche bezogen, d.h. die Arbeitslosen und die Beschäftigten anderer Sektoren blieben unberücksichtigt.
Während neue Betriebsnummern, unter denen im Jahr des erstmaligen Erscheinens in der Beschäftigtenstatistik mehr als 20 Beschäftigte verbucht sind, hier nicht als Gründungen klassifiziert werden, unterliegt die Identifikation von Stilllegungen keiner solchen Größenrestriktion (siehe hierzu Brixy und Fritsch, 2002). Dies führt dazu, dass die Anzahl der Stilllegungen systematisch höher ausgewiesen wird als die Zahl der Gründungen.
Von den unter anderen privaten Dienstleistungen zusammengefassten Branchen entfallen die meisten Gründungen und Stilllegungen auf das Hotel-und Gaststättengewerbe, das Gesundheitswesen sowie auf Reparatur-und Beratungsdienste.
Panel-Modell geschätzt mit Negativ-Binomial-Regression. Die Branchendifferenzierung entsprach dem im folgenden Kapitel 4 dargestellten Ansatz.
Bedenkt man, dass in der diesen Berechnungen zu Grunde liegenden Beschäftigtenstatistik die sehr kleinen Gründungen ohne einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten untererfasst sind (hierzu Brixy und Fritsch, 2002), so dürfte das tatsächliche Ausmaß der betrieblichen Reallokation noch etwas höher zu veranschlagen sein.
Da die Beschäftigtenstatistik für die ersten Jahre ihrer Implementierung in Ostdeutschland mit erheblichen Ungenauigkeiten behaftet ist, beschränken wir uns hier auf die Angaben ab dem Jahr 1993.
Einschließlich der Selbstständigen, ohne die Beamten.
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Fritsch, M., Niese, M. (2004). Entwicklung und sektorale Struktur von Gründungen und Stilllegungen in Deutschland. In: Fritsch, M., Grotz, R. (eds) Empirische Analysen zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2668-5_3
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