Zusammenfassung
Die Diagnose eines bösartigen Tumors löst stärkere Angst aus als die Entdeckung eines anderen möglicherweise tödlichen Leidens. Die „Geißel Krebs“ gilt nach wie vor fälschlich als unheilbar. Krebs ist von allen Krankheiten anscheinend mit den meisten Mythen verbunden: Die Betroffenen betrachten ihn generell als unheilbar, sehen sich als Stigmatisierte, körperlich Entstellte, Invalide, Verstümmelte. Sie fühlen sich in die Isolation, Achtung, Ausgrenzung und in den finanziellen Ruin gedrängt. Am häufigsten ist die Reaktion auf die Diagnose eine akute Belastungsreaktion, die als „Sturz aus der normalen Wirklichkeit“ erlebt wird. Die Verarbeitung hängt von verschiedenen Variablen ab, wie von der Tumorart, davon, welches Organ befallen ist (Kopf-Hals-Tumoren werden z. B. schwerer bewältigt), vom Krankheitsstadium, den Therapiemöglichkeiten, dem Ausmaß der Beschwerden. Vom Alter, Geschlecht (Männer haben z. B. ein etwas höheres Suizidrisiko), von üblichen Reaktionsweisen, mit Krisensituationen umzugehen, von der Lebensphase (z. B. Arbeits- und Leistungsbeeinträchtigung), dem Wertesystem, der materiellen Sicherheit und dem sozialen Netz.
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König, W. (1997). Psychosoziale Onkologie in der Praxis. In: König, W. (eds) Krebs — Ein Handbuch für Betroffene, Angehörige und Betreuer. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5129-7_2
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