Zusammenfassung
Bereits 1933 konnten die Japaner Miura und Okabe zeigen, daß bei Vitamin C-Mangelkost als erste Veränderung Menstruationsstörungen auftreten, die nach Wiederzufuhr des Vitamins als letztes Symptom schwinden. Dieser Mitteilung wurde nicht gebührende Beachtung gezollt, obwohl im gleichen Jahre St. Husziäk den Ascorbinsäuregehalt in den Gelbkörpern von Schweinen bestimmte, wobei er im Blütestadium bemerkenswert hohe Werte von 1.3 mg pro Gramm Gewebe fand, die sich in der Zeit der Rückbildung sehr rasch auf 0.1 mg, also um das 13fache verminderten. Der offensichtliche Zusammenhang zwischen Anreicherung von Ascorbinsäure und Progesteronbildung konnte 1937 von E. Tonutti und K. H. Matzner mit Hilfe histochemischer Nachweismethoden bestätigt werden. Sie stellten fest, daß sich unter dem Einfluß des luteini-sierenden Hormons des Hypophysenvorderlappens die Gra-nulosazellen des Follikels im Augenblick ihrer Umwandlung in Luteinzellen mit Vitamin C beladen. Auch A. Gi -roud, C. P. Leb1ond u. a. wiesen einen konform mit dem zyklischen Geschehen schwankenden Vitamin C-Gehalt der Ovarien nach. Es trat immer klarer zutage, daß die Anwesenheit der Ascorbinsäure, die bekanntlich ein Redox-system darstellt, bei der Synthese bestimmter Hormone und Fermente in den Bildungsziellein unbedingt erforderlich ist. Aber auch für den Eintritt der Progesteronwirkung am Erfolgsorgan scheint die Ascorbinsäure unerläßlich zu sein, denn O. B. Saffry und J. C. Finerty konnten bei nichtträchtigen Meerschweinchen, die eine Vitamin C-Mangelkost erhalten hatten, mit Gelbkörperextrakten keine Schein-schwangierschaft erzielen.
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Felkel, R.K. (1952). Vitamin C-Bedarf im Verlauf des mensuellen Zyklus. In: Fünfte Österreichische Ärztetagung Salzburg. Österreichische Ärztetagung, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5063-4_46
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