Zusammenfassung
Die Auseinandersetzung mit Brechts literarischer Arbeitsweise besitzt einen zentralen Stellenwert für Weiss’ ideologisches Projekt. In der Ästhetik des Widerstands ist die Mitarbeit der Ich-Figur im Kreis um Brecht die entscheidende Station auf dem Weg zum Schriftsteller. Quantitativ umfaßt die Beschreibung der acht Monate (August 1939 — April 1940), in denen die Ich-Figur, neben der konspirativen Tätigkeit für die kommunistische Untergrund-Presse bei dem Komintern-Funktionär Rosner, zu Arbeiten in Brechts “Werkstatt” (ÄdW 11:145) während dessen nicht ganz einjährigem Exilaufenthalt in Schweden (vgl. Brecht 1974:30–70; Völker 1984:76–81) hinzugezogen wird, etwa ein Fünftel des gesamten Textes der Romantrilogie; sie bildet “proportionsmäßig fast so etwas wie das Herzstück des Gesamtunternehmens” (Hermand 1983:190). Der quantitative Aspekt unterstreicht das konzeptionelle Gewicht der Auseinandersetzung mit Brechts Arbeitsweise (vgl. auch Claas 1981; Klatt 1987a; Cohen 1989a:153ff.). Ihre Darstellung und Kritik innerhalb des zweiten Bandes der Ästhetik des Widerstands erhalten die zentrale konzeptionelle Funktion, den “Übergang der Ästhetik des Widerstands von der rezeptiven Aneignung der Kunst zur produktiven Aneignung der Wirklichkeit im Medium der Dichtung” (Claas 1981:146) zu organisieren.
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Müller, J. (1991). Die Versöhnung von Realismus und Surrealismus. In: Literatur und Politik bei Peter Weiss. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20504-3_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20504-3_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4088-7
Online ISBN: 978-3-663-20504-3
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