Zusammenfassung
Während Logik und Rhetorik auf eine Jahrtausende währende Tradition zurückblicken können, existieren erste Ansätze zu einer eigenen Argumentationstheorie erst seit den 50er Jahren. Bislang haben diese weder zu unumstrittenen systematischen Ergebnissen noch zu einem einheitlichen Forschungskonzept geführt; vielmehr bestehen sie bisher aus einem Konglomerat von um das Thema „Argumentation“ zentrierten Problemanalysen und methodologisch unterschiedlichsten Lösungsansätzen. Entstanden ist die Argumentationstheorie aus einer Kritik an der Logik, und zwar zu einem Zeitpunkt, als die wesentlichen Grundzüge der formalen Logik entwickelt worden waren und in Fachkreisen weitestgehende Anerkennung gefunden hatten. Denn in diesem Moment wurden Defizite und Grenzen der Logik deutlich, da× sie nämlich nur ein Teil eines umfassenderen Organons der Begründung und der Kritik sein kann. Das umfassendere Organon sollte dann — nach dem Willen ihrer Gründerväter — die Argumentationstheorie sein; salopp gesagt: Die Argumentationstheorie soll Begründungen noch da liefern, wo die Logik alleine nicht mehr weiterhilft. Nach meiner Vorstellung ist die Argumentationstheorie allerdings nur ein weiteres Element dieses Organons (s.u.).
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Lumer, C. (1990). Einleitung. In: Praktische Argumentationstheorie. Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19710-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-19710-2_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-06347-4
Online ISBN: 978-3-663-19710-2
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