Zusammenfassung
Die ausländischen Kapitalbeteiligungen in der Bundesrepublik in der Form von Direktinvestitionen und Wertpapierkäufen, insbesondere von Seiten der USA, haben in den letzten Jahren eine oftmals mit starken nationalen Ressentiments belastete Diskussion ausgelöst. Sie fand ihren Höhepunkt bei der Übernahme einiger bedeutender deutscher Gesellschaften durch amerikanische Unternehmen und beim Verkauf einiger deutscher Privatunternehmen. In der letzten Zeit rückten neben diesen Direktinvestitionen die von Amerikanern (Privatpersonen und Unternehmungen) in früheren Jahren erworbenen Wertpapierbeteiligungen besonders dadurch in den Vordergrund der Diskussion, daß die Kapitalanleger aus verschiedenen Gründen ihre Kapitalbindungen wieder aufzulösen versuchten und damit ein Absinken der Kurse an den Börsen auslösten1). Derartige Gefahren sind mit einer Wertpapierbeteiligung ausländischer Kapitalgeber an binnenländischen Unternehmungen regelmäßig verbunden, sie treten bei Anzeichen politischer oder auch wirtschaftlicher Krisen besonders kraß in Erscheinung. Ihre Auswirkungen auf den binnenländischen Kapitalmarkt sind bei den genannten Anzeichen um so intensiver, je höher der Anteil ausländischer Wertpapierbeteiligungen am gesamten Wertpapierumlauf in einem Land ist. Dagegen sind ausländische Direktinvestitionen nicht in gleichem Maße mit dem Risiko des plötzlichen Kapitalabzuges und der damit ausgelösten Gefahr einer Zahlungsbilanzkrise belastet, da es sich hier um eine Kapitalanlage in Sachvermögen handelt, die keine gleiche Fungibilität aufweist und deren Auflösung, besonders in Zeiten sich andeutender Krisen, in der Regel mit der Hinnahme von Verlusten verbunden ist.
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Literatur
Erst in neuerer Zeit hat E. Gutenberg den Versuch unternommen, nach dem Kriterium der Minimierung der Kosten des gesamten Kapitaleinsatzes das Optimali-tätsverhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital zu bestimmen; E. Gutenberg, Zum Problem des optimalen Verschuldungsgrades, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 1966, Jg. 36, S. 681–703.
Vgl. O. Schlecht, Eigenkapitalausstattung der Wirtschaft, in: Der Betriebsberater, Bd. 19 (1964), S. 1095.
Deutsche Bank AG., Veröffentlichung der Volkswirtschaftlichen Abteilung (ohne nähere Quellenangabe), zit. bei: H. Kühnen, Eigenkapital bei Personen-und Kapitalgesellschaften, in: Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, Jg. 15 (1963), S. 241.
E. Ander und H. Knoch, Internationale Kapitalstrukturen, in: Der Betrieb, Jg. 17 (1964), S. 779 f.
Vgl. J. Löffelholz, Internationaler Kapitalverkehr, Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, Bd. II, Stuttgart 1959, Sp. 3016
H. Rittershausen, Kapitalbeteiligung im Ausland, Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, Bd. II, Stuttgart 1958, Sp. 2975.
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Vormbaum, H. (1967). Finanzwirtschaftliches Gleichgewicht und ausländische Investitionen in Unternehmungen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Alewell, K. (eds) Betriebswirtschaftliche Strukturfragen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14824-1_10
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