Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung befaßte sich erstmals umfassend mit der Nutzerschaft von Tageszeitungs-Angeboten im deutschsprachigen „World Wide Web“. Frühere Untersuchungen beschränkten sich auf die Nutzer eines oder weniger Angebote.1 Differenzierte Aussagen über die Gesamtnutzerschaft waren so bisher noch nicht möglich. Da Nutzer von 27 Webangeboten deutscher Tageszeitungen befragt werden konnten — das waren 33% der im Mai 1997 im Netz vorfindlichen Zeitungsangebote (83) —, ist die Befragung diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Gegenüber repräsentativen Bevölkerungs-2 und Online-Nutzer-Stichproben3 sowie der Selbstrekrutierung der Befragten über breit gestreute Links im „World Wide Webr“4 weist sie weiter den Vorzug auf, daß sie gezielt und titelbezogen die Nutzung und die Bewertung von Webangeboten deutscher Tageszeitungen erkunden konnte, da der Zugang zum Fragebogen ausschließlich über die Homepage dieser 27 Angebote möglich war. In Kauf genommen werden mußte auch hier das Problem der Stichprobenbildung durch Selbstrekrutierung der Nutzer, weshalb für die Ergebnisse kein Anspruch auf Repräsentativität erhoben werden kann. Die Vielzahl der einbezogenen Webangebote und auswertbaren Fragebögen (2.524) dürfte aber dennoch Tendenzen der Akzeptanz und Nutzung von Online-Zeitungen erkennen lassen.
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Literatur
Vgl. Spott, Markus/Rieß, Martin/Zeh, Reimar: Nutzung von Online-Zeitungen. Betrachtungen am Fallbeispiel SZonNet. In: Hagen, Lutz M. (Hg.): Online-Medien als Quellen politischer Information. Empirische Untersuchungen zur Nutzung von Internet und Online-Diensten durch Bevölkerung und publizistische Medien. Opladen 1997, S. 129–166. Hier wurde eine Online-Befragung der Leser von „SZonNet“, dem Webangebot der „Süddeutschen Zeitung”, durchgeführt. Die Untersuchung dauerte vom 21.12.1996 bis 03.03.1997 und lieferte 1.048 auswertbare Fragebögen. Holger Rada hat Leser von insgesamt fünf Webangeboten deutscher Tageszeitungen befragt und einen Rücklauf von 158 ausgefüllten Fragebögen erreicht.Vgl. „http://www.uni-tuebingen.de/uni/nmw/ozhome.html“ <07.10.1997>
Vgl. z.B. Institut für Demoskopie Allensbach: ACTA `97. Allensbacher Computer und Telekommunikations-Analyse. Allensbach am Bodensee 1997.
Vgl. z.B. van Eimeren, Birgit/Gerhard, Heinz/Oehmichen, Ekkehardt/Schröter, Christian: ARD/ZDF-Online-Studie 1998: Onlinemedien gewinnen an Bedeutung. Nutzung von Internet und Onlineangeboten elektronischer Medien in Deutschland. In: Media Perspektiven. 1998, H. 8, S. 423–435; van Eimeren, Birgit/Oehmichen, Ekkehardt/Schröter, Christian: ARD-OnlineStudie 1997: Onlinenutzung in Deutschland. Nutzung und Bewertung der Onlineangebote von Radio-und Fernsehsendern. In: Media Perspektiven. 1997, H. 10, S. 548–557.
Z.B. die W3B-Befragungen von Susanne Fittkau und Holger Maaß.Vgl. „ http://www.w3b.de/“ <06.10.1998>
CGI („Common gateway interface“): Standardschnittstelle, über die Web-Server externe Applikationen starten und mit diesen Daten austauschen. Im vorliegenden Fall handelte es sich um ein Programm, das die abgesendeten Fragebögen in einheitlicher Form nacheinander in eine Datei schrieb.
IP (Internet protocol“): Sichert die eindeutige Identifizierung aller ans Internet angeschlossenen Computer.
Da für die Merkmale „Zeitungstyp“ und „Nutzerzahl” annähernd Proportionalität zur Grundgesamtheit erreicht wurde, erscheint es berechtigt, trotz mangelnder Repräsentativität auch für alle Zeitungen gemeinsam Werte auszuweisen. Vgl. als Auswertung ausgewählter Titel: Neuberger, Christoph: Regionale Plattform oder Schaufenster zur Welt? Fallstudien über das OnlineEngagement von fünf Tageszeitungen (in diesem Band).
Vgl. Spott u.a., 1997, a.a.O., S. 141.
Vgl. van Eimeren u.a., 1997, a.a.O., S. 549.
Vgl. Atanassoff, Dagmar: Zur Entwicklung der Reichweiten der Tageszeitung. In: BDZV (Hg.), 1997, a.a.O., S. 195–205, hier S. 205.
Diese Annahme wird durch die Tatsache bestärkt, daß über drei Viertel der ausländischen Nutzer früher einmal im Verbreitungsgebiet der gedruckten Zeitung gewohnt haben. Zudem äußerten viele der nordamerikanischen Nutzer im „Kunvmerkasten“ ihre Freude über Nachrichten aus der „alten Heimat”, die sie nun online empfangen können.
Vgl. Fittkau & Maaß: WWW-Benutzer-Analyse. Erhebung Oktober/November 1997. Hamburg 1997, S.20. Der Studierenden-Anteil betrug auch in der W3B-Befragung im April/Mai 1998 17% Vgl. Fittkau & Maaß: 6. W3B-Umfrage.„http://www.w3b.de/ergebnisse/w3b/demographie.html“ <06.10.1998>
Vgl. Spott u.a., 1997, a.a.O., S. 142.
Vgl. Fittkau & Maaß, 1997, a.a.O., S. 20.
Eine zeitliche Verschiebung scheint es vor allem zu Ungunsten des Fernsehens zu geben. Vgl. van Eimeren, Birgit: Online oder „On air“? Rundfunk und Internet — konkurrierend oder komplementär? Neuberger, Christoph: Vom Papier auf den Bildschirm. Die Zeitung in der Metamorphose (in diesem Band).
Auf die Frage: „Chwr(133) und das lese ich im allgemeinen immer“ in der gedruckten Zeitung antworteten 1996: 84% Lokales, 57% Innenpolitik, 43% Sport, 40% Außenpolitik, 30% Kultur, 30% Wirtschaft, 24% Technik und Wissenschaft. Vgl. o.V.: Was in der Tageszeitung interessiert — Vergleich 1996 in den alten und neuen Bundesländern (Quelle: Institut für Demoskopie Aliensbach). In: BDZV (Hg.), 1997, a.a.O., S. 477.
Vgl. Infratest Medienforschung: Zeitungsnutzung und Leseverhalten — Daten zur gegenwärtigen Situation in der Bundesrepublik Deutschland. München 1980.
Vgl. die Forschungsübersicht bei: Gleich, Uli: Werbung im Internet — Gestaltung und Wahrnehmung. ARD-Forschungsdienst. In: Media Perspektiven. 1998, H. 7, S. 367–372.
Vgl. Fittkau & Maaß, 1997, a.a.O., S. 28 u. 30.
Vgl. o.V.: Was in der Tageszeitung interessiertChwr(133), 1997, a.a.O., S. 476.
Höflich, Joachim R.: Der Computer als interaktives Massenmedium“. Zum Beitrag des Uses and Gratifications Approach bei der Untersuchung computervermittelter Kommunikation. In: Publizistik. 39 (1994), H. 4, S. 389–408, hier S. 396.
Hinter Archiv (14%) und vor Kleinanzeigen (6%), Beratung/Service (4%), Kontakt zur Redak- tion (3%), Gewinnspiel/Quiz (2%), Chat (2%), Gästebuch/Forum (2%) und Werbung (1%).
Mit dieser Forderung standen die Nutzer von Webangeboten deutscher Tageszeitungen nicht alleine: „(C)onsumers expect the full contents of the paper to be online, and are disappointed when it’s not.“ Outing, Steve: Newspapers on the Internet: Lessons they are learning. In: Stop the Presses! Newspaper New Media & Analysis.„http://www.mediainfo.com/ephome/news/newshtm/stop/stop326.htm” <14.08.1997>
Vgl. Mehlen, Matthias: Die Online-Redaktionen deutscher Tageszeitungen. Ergebnisse einer Befragung von Projektleitern (in diesem Band).
Spott u.a., 1997, a.a.O., S. 157.
Ebd.
Vgl. Fittkau & Maaß, 1997, a.a.O., S. 44.
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Duck, A. (1999). Männlich, gebildet, jung, liest. In: Neuberger, C., Tonnemacher, J. (eds) Online — Die Zukunft der Zeitung?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12271-5_8
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