Zusammenfassung
Im folgenden sollen Quellen vorgestellt werden, mit denen eine historische Statistik des öffentlichen Personennahverkehrs für den Zeitraum von etwa 1880 bis heute erstellt werden kann. Erhebungsbasis einer Statistik des Nahverkehrs sind Städte bzw. urbane Ballungszentren. Damit ist nicht nur die regionale Gliederung, sondern auch eine qualitative Bestimmung des zu erhebenden Verkehrs festgelegt. Es soll der innerstädtische Nahverkehr einschließlich seiner Entwicklung zu Verkehrsverbundsystemen, die über die Stadtgrenzen hinausgehen bzw. Städte in Ballungszentren verbinden, erfaßt werden. Dagegen werden die Städteverbindungen des Eisenbahnnahverkehrs oder die Verkehrsmittel zur Erschließung von Landgemeinden mit Kleinbahnen oder Überlandbussen außerhalb der Ballungszentren nicht berücksichtigt1. In einigen wenigen Großstädten läßt sich ein solcher Verstädterungsprozess des Nahverkehrs schon im 19. Jahrhundert ausmachen. So sind der Vorläufer der Berliner S-Bahn, die Stadt-, Ring- und Vorortbahn oder die Zugverbindungen Hamburg-Altona und Hamburg-Harburg dem städtischen Verkehr zuzurechenen. Ein Kriterium der Zugehörigkeit ist z.B. die Einführung eines innerstädtischen Tarifs auf diesen Strecken2.
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Literatur
Zur Bedeutung der Kleinbahnen für den ländlichen Nah- und Fernverkehr vgl. A. Haarmann, Die Kleinbahnen, ihre geschichtliche Entwicklung technische Ausgestaltung und wirthschaftliche Bedeutung, Berlin 1896, S. 10 ff.
Jahresbericht der Handelskammer zu Harburg für 1906, Harburg 1907; Jahresbericht der Handelskammer zu Hamburg über das Jahr 1895, Hamburg 1896.
Statistisches Jahrbuch deutscher Städte, Bd. 1 (1890) — Bd. 28 (1933); Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden, Bd. 29 (1934) ff.
Ebd., Bd. 23 (1928).
Schon der 22. Band (1927) wurde nicht mehr von einer Einzelperson herausgegeben, sondern von dem Verband deutscher Städtestatistiker. Die Herausgabe eines statistischen Jahrbuchs wird auf der 2. Zusammenkunft der Vorstände der Statistischen Ämter beschlossen, aus der der Verband hervorgeht. Die offizielle Gründung erfolgt erst 1903. Vgl. Kurt Buhrow, Geschichte des Statistischen Jahrbuchs Deutscher Gemeinden, in: Städtestatistik in Verwaltung und Wissenschaft, herausgegeben i. A. des Verbandes Deutscher Städtestatistiker von Bernhard Mewes, Berlin u.a. 1950.
Vgl. z.B. den Kommentar des Bearbeiters des Personenverkehrs zu den Schwierigkeiten des Verständnisses von Linien-, Gleis- und Streckenlänge in der ersten Erscheinungsphase des Jahrbuchs, in: Statistisches Jahrbuch Deutscher Städte, M. Neefe (Hrsg.) Bd. 6, S. 73/74 (1897). In der zweiten Phase wechselt dagegen z.B. bei den Omnibussen die Aufnahme von Linien zu Streckenlänge.
Vergleichende Städtestatistik, hrsg. v. Deutschen Städtetag, Statistische Abteilung, Bd. 1 (1946) — Bd. 24 (1969); Vierteljahrshefte deutscher Städte, Verband Deutscher Städtestatistiker (Hrsg.), Bd. 1 1921 (1921/22); Fortsetzung: Monatshefte deutscher Städte, ders. (Hrsg.), Bd. 2 1922.
Beispiele sind das Statistische Jahrbuch der Stadt Dresden, hrsg. v. Statistischen Amt der Stadt, 1899 ff. sowie das Statistische Jahrbuch Berlin, hrsg. v. Statistischen Amt der Stadt Berlin, 6. 1880 ff. Vgl. Emil Tretau, Übrige Verkehrsstatistik, in: Die Statistik in Deutschland nach ihrem heutigen Stand, hrsg. von F. Zahn, Bd. II München/Berlin 1911, S. 377 ff.
Franz Zizek, Grundriß der Statistik, München/Leipzig 1923, S. 213.
Vgl. z.B. Statistisches Handbuch der Stadt Göttingen 1950–1975. Daten Fakten Zahlen, Statistisches Amt der Stadt Göttingen (Hrsg.) Göttingen 1976. Die langen Reihen gehen dort z.T. bis 1906 oder bis 1947 zurück; Handbuch der Essener Statistik. Abschluß: 31. Dezember 1959, Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Essen (Bearb. und Hrsg.), Essen 1960. Die Langen Reihen gehen z.T. bis 1920/1926 zurück.
Etwa Statistisches Handbuch der Stadt Dortmund, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.), 1. Bd. Dortmund 1970.
Vgl. Vierteljahrshefte zur Statistik des deutsche Reichs, Statistisches Reichsamt (Hrsg.), 1936 ff; Wirtschaft und Statistik, ders. (Hrsg.), 19. Bd. 1939.
Statistisches Jahrbuch für den Freistaat Bayern; Statistisches Handbuch von Deutschland 1928–1944, Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), München 1949.
L.B. Jahresbericht der Handelskammer zu Köln für 1880, Köln 1881 ff.
Zeitschrift füür Kleinbahnen. Zugl. Organ des Vereins deutscher Straßenbahn- und Kleinbahnverwaltungen, Ministerium für öffentliche Arbeiten (Hrsg.), 1. Bd. 1894 – 27. Bd. 1920; Statistik der Kleinbahnen im Deutschen Reich füür das Jahr ... Ergänzungsheft zur Zeitschrift für Kleinbahnen 1902 (1903) — 1914 (1916).
Z.B. vom Statistisches Jahrbuch Deutscher Städte, Bd. 12 (1904) ff. Sie diente aber auch anderen statistischen Veröffentlichungen als Grundlage, etwa dem Statistischen Jahrbuch für den Preußischen Staat, 3. Jg. 1903.
Vgl. Oskar Büchner, Die Statistik des Nahverkehrs, in: Die Statistik in Deutschland nach ihrem heutigen Stand, F. Burgdörfer (Hrsg.), Berlin 1940.
Statistik der deutschen Straßenbahnen und Bahnen besonderer Bauart, Reichsverkehrsministerium (Hrsg.), 1. Bd. 1933 (1935) — 8. Bd. 1940 (1941).
Deutsche Straßen- und Kleinbahnzeitung. Organ des deutschen Straßen- und Kleinbahn-Vereins 1. Bd. 1896 ff. Fortsetzung: Verkehrstechnik 4. Bd. 1923 ff. Für das Anlagekapital der Gesellschaftsgründung ließe sich auch ein Adreßbuch, das die Gesellschaften alphabetisch auflistete, heranziehen: Die deutschen elektrischen Straßenbahnen, Sekundär-, Klein- und Pferdebahnen sowie die elektrotechnischen Fabriken, Elektricitätswerke samt Hilfsgeschäften im Besitz von Aktiengesellschaften, 10. Ausg. 1906/07, Berlin/Leipzig 1906; ebenso das Handbuch der deutschen Straßenbahnen, Kleinbahnen und Privateisenbahnen sowie angeschlossener Kraftfahrbetriebe, bearb. von der Geschäftsstelle des Vereins deutscher Straßenbahnen, Kleinbahnen und Privateisenbahnen e.V., Berlin 1. Auflg. 1928, 2. Auflg. 1936, 3. Auflg. 1940. Es wird unter dem Titel Handbuch der öffentlichen Verkehrsbetriebe, VÖV (Hrsg.), Köln 1952 ff. vom Verein öffentlicher Verkehrsbetriebe fortgesetzt.
Statistische Übersichten, Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe (Hrsg.) Köln 1950 ff; Fortsetzung: VÖV: Statistik, ders. (Hrsg.), Köln 1975 (1976) ff.
Z.B. Karl Hilse, Die Verstaatlichung der Straßenbahnen, Wiesbaden 1889; ders., Das UnfallGefahren-Gesetz in den deutschen Straßenbahnbetrieben. Eine eisenbahnstatistische Untersuchung, Wiesbaden 1889. Sie enthält nicht nur über Unfälle statistisches Material.
Gustav Kemman, Die Rheinisch-Westfälische Städtebahn. Schlußbetrachtungen zu den bisherigen kritischen Äußerungen, Berlin 1928; ders., Zur Eröffnung der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn in Berlin, Berlin 1902.
Heinrich Silbergleit, Preußens Städte: Denkschrift zum 100jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. Nov. 1808, Berlin 1908; ders., Das Statistische Anmt der Stadt Berlin 1862–1912. I.A. der Deputation für Statistik im kurzen Abriß dargestellt, Berlin 1912.
Z.B. 1865–1965. 100 Jahre Straßenbahn in Berlin, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) (Hrsg.), o.O.o.J. (Berlin 1965); 75 Jahre Erfurter Straßenbahn. Festschrift zur 75 Jahrfeier anm 13. Mai 1958, Erfurt 1958; 50 Jahre Münchener Straßenbahn 1876–1926, München 1926.
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Hüchtker, D. (1991). Quellen zur Statistik des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland seit 1880. In: Fischer, W., Kunz, A. (eds) Grundlagen der Historischen Statistik von Deutschland. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12157-2_18
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