Zusammenfassung
In der Mehrzahl der wissenschaftlichen Arbeiten zum Generationsproblem wird mit dem Wort Generation die (relative) Gleichheit der Gleichaltrigen bezeichnet, die durch gemeinsame, lebensgeschichtlich relevante und spezifisch prägende gesellschaftliche Erfahrungen bedingt ist. Auf diese Weise wird mit Generation mehr als nur die biologische Abstammungsfolge in der Familie bezeichnet. Hinzu kommt der (unterstellte) Zusammenhang von Altersgleichheit und generationsformenden historischen ‚Schlüsselereignissen‘, in deren Erfahrungszusammenhang Generationen entstehen. Die klassische biologische Wirkungsdauer einer Generation von 30 Jahren, die sich u.a. daran bemisst, wie das Denken und Verhalten einer Generation fester (dominanter) Bestandteil der Gesellschaft ist, verkürzt sich in modernen dynamischen Gesellschaften in dem Maße, „wie von den Heranwachsenden neue sozio-kulturelle Inhalte übernommen und alte ‚vergessen‘ werden“ (Lüdtke 1994, S. 230).
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Büchner, P. (2004). Generation und Generationsverhältnis. In: Einführung in Grundbegriffe und Grundfragen der Erziehungswissenschaft. Einführungskurs Erziehungswissenschaft, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09887-4_21
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