Zusammenfassung
Das Ziel dieses Abschnitts ist die Fundierung des im Modell unterstellten Angebotsverhaltens der Unternehmen mit Hilfe eines mikroökonomischen Partialansatzes. Dabei stellt die nachfolgende Analyse keine rigorose Fundierung des Modells dar, sondern sie soll lediglich die theoretische Plausibilität der unterstellten Modellgleichungen zeigen. Eine umfassende entscheidungslogische Fundierung des Verhaltens der Unternehmen würde den Einsatz der Kontrolltheorie erfordern, da die Entscheidungssituation der Unternehmen aufgrund von Unvollkommenheiten wie Anpassungskosten oder unvollständigen Informationen durch Reaktionsverzögerungen geprägt ist. Bei Berücksichtigung der relevanten dynamischen Effekte ist eine kontrolltheoretische Analyse wegen der Komplexität des Entscheidungsproblems zum Scheitern verurteilt. Zur Lösung dieser methodischen Schwierigkeiten wird das Unternehmenskalkül vereinfachend im Rahmen einer analogen statischen Analyse fiir die lange Frist diskutiert, in dem die Anpassungsprozesse abgeschlossen sind, und einer statischen Analyse für die kurze Frist, in der langfristige Anpassungsprozesse noch nicht eingesetzt haben. In diesem Abschnitt werden ausgehend von der Produktionstechnik der Unternehmen die kurzfristige und die langfristige Kostenfunktion hergeleitet. Dabei können die Unternehmen in der kurzen Frist die Produktion durch die Auslastung der gegebenen Produktionskapazitäten anpassen, wohingegen in der langen Frist die Faktorbestände variiert werden. Auf der Basis der langfristigen Kostenfunktion und der langfristigen Nachfragefunktion kann in Abschnitt III.1.1.2 im Rahmen eines spieltheoretischen Ansatzes ein langfristiges Gleichgewicht auf dem Gütermarkt bei unvollständigem Wettbewerb deduziert werden. In Abschnitt III.1.1.3 wird das Angebotsverhalten der Unternehmen in der kurzen Frist bei Existenz von Kapazitätsschranken und der Möglichkeit der Auslastungsanpassung diskutiert.
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Literatur
Einen vergleichbaren Ansatz zur Integration der Kapazitätsauslastung in die Produktionstheorie wählen Nadiri, M. I., Rosen, S. (1973), die im Gegensatz zu der Produktionsfunktion (11.1) unterstellen, daß die Nutzungsintensität eines Faktors und dessen Bestand unvollständige Substitute sind.
Vgl. Kuhn, A. (1988), S. 260.
Die Annahme einer positiven dritten Ableitung ist theoretisch plausibel, da die Funktion (mit positiven und begrenzten ersten und zweiten Ableitungen) an der Kapazitätsgrenze nur dann gegen unendlich strebt, wenn das Restglied dritter Ordnung der Taylor-Reihe der Funktion gegen unendlich strebt.
Vgl. Chiang, A. C. (1984), S. 385
Bei Gültigkeit der genannten Funktionseigenschaften der effektiven Faktorpreise (11.3) ist die zweite und dritte Ableitung der kurzfristigen Kostenfunktion ebenfalls positiv.
Vgl. Grossman, G. M., Shapiro, C. (1984), S. 69.
Vgl. ebenda, S. 65 f.
Von einem minimal geforderten Gewinn der Eigenkapitalgeber wird an dieser Stelle abstrahiert.
Vgl. auch die Ausführungen zu der Anpassungsverzögerung der Faktorbestände, Modellgleichungen (M20/) und (M21 j), S. 66.
Zum Verfahren der Linearisierung vgl. zum Beispiel Chiang, A. C. (1984), S. 638 ff.
Die Spur einer Matrix, engl. trace, ist die Summe der Elemente der Hauptdiagonalen.
Vgl. Chiang, A. C. (1984), S.643.
Die Eigenschaften eines Spiralpunktes werden bei Takayama, A. (1993), S. 397–402, diskutiert.
In den Abbildungen deutet die unterbrochene Ordinate an, daß das durch die Linearisierung ermittelte Systemverhalten nur in einer infinitesimalen Umgebung des Gleichgewichtes gilt
Vgl. zum Beispiel Hall„ T. E. (1990), S. 4–9.
Vgl. Abschnitt 11.3.1.
Die Modellierung der Produktdifferenzierung mittels einer konventionellen Nutzenfunktion mit konvexen Isoquanten wird von Dixit, A. K., Stiglitz, J. E. (1977), S. 297, vorgeschlagen und in der Außenhandelstheorie beispielsweise von Krugman, P. (1979) verwendet.
Die internationale Differenz der Renditen wird analog zu der ungedeckten Zinsparität unter Berück-sichtigung der speziellen Annahmen des Ansatzes hergeleitet. Zur ungedeckten Zinsparität vgl. zum Beispiel Ragnitz, J. (1989), S. 9 passim, oder Marston, R. C. (1995), S. 75 passim.
Die erwartete Wachstumsrate des Wechselkurses r“11’e gelte fir jeden Zeitpunkt im Intervall
Der Geldkurs (Briefkurs) ist der Kurs, zu dem die Devisenhändler (vor allem Banken und andere Finanzintermediäre) Devisen ankaufen (verkaufen). Ein Anbieter (Nachfrager) auf dem Devisenmarkt trifft folglich zu dem Geldkurs (Briefkurs) auf eine Nachfrage (ein Angebot) des Devisenhändlers.
Das Niveau des hier exogen unterstellten spreads ist unter anderem abhängig von der Volatilität des Wechselkurses und den Devisenumsätzen. Vgl. zum Beispiel Glassman, D. (1987) oder Black, S. W. (1996).
Wenn man den Barwert eines beliebigen Zahlungsstromes im Zeitraum [0, T] auf der Basis des internen Zinsfußes in eine Rente im Zeitraum [0, T] mit gleich hohen Beträgen umrechnet, dann wird der einheitliche Rentenbetrag als `Annuität’ bezeichnet.
Die Berechnung der Gewinnannuität erfolgt unter der Annahme, daß die impliziten Investitionen mit der inländischen Rendite z1 verzinst werden.
Vgl. zum Beispiel Ingersoll, J. E. (1987), S. 82.
Vgl. zum Beispiel ebenda.
Vgl. Ingersoll, J. E. (1987), S. 82 ff.
Es kann gezeigt werden, daß der Vektor A° dem globalen Minimum-Varianz-Portfolio (vgl. Punkt M in Abb. 18) entspricht.
Ein ähnlicher Ansatz zur Analyse des Wechselkursrisikos findet sich bei Dornbusch, R. (1983).
Die Kovarianz hat die Eigenschaft: Coy (a +1), c)- Coy (a, c) + Coy (b, c).
Bei der Berechnung der Zinsdifferenz sind Jahresmittelwerte der langfristigen festverzinslichen Wertpapiere verwendet worden. Die Zahlenreihen sind dem Jahrbuch des Internationalen Währungsfonds entnommen worden. Vgl. Imf (1996); Tab. 134, Reihen rf und 61, und Tab. 1 l 1, Reihe 61.
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Büdenbender, M. (1999). Entscheidungstheoretische Fundierung einzelner Komponenten des SAMI. In: Quantitative Wirkungen der monetären Integration. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08902-5_3
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