Zusammenfassung
Die Naturwissenschaft ist die einzige menschliche Betätigung, die wahrhaft fortschrittlich ist. Der jeweilige Stand des positiven Wissens wird von Geschlecht zu Geschlecht vererbt, und ein. jedes Geschlecht liefert seinen Beitrag zum Wachstum des Gebäudes. Newton hat gesagt: „Wenn es mir vergönnt war, weiter zu sehen, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand“1). Heute aber beherrscht der geringste Jünger der Wissenschaft einen weiteren Rundblick. Selbst die Riesen werden zu Zwergen vor dem gewaltigen Gebäude, in das ihre Leistungen eingebaut werden. Was ein Newton heute sehen würde, können wir nicht wissen; und morgen, oder in tausend Jahren, mögen selbst unsre Träume vergessen sein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Nach Sarton ist dieser Ausspruch Bernard von Chartres zuzuschreiben, der 1126 starb. Isis, Nr. 67, S. 107, 1935.
Norman Campbell, „Was ist Naturwissenschaft?“ 1921, S. 27;. abgedruckt mit Erlaubnis des Verfassers und des Verlegers (Methuen, L,ondon).
George Sarton, Introduction to the History of Science (1927), I, 3.
Wir verweisen den Leser auf Campb ells Buch „What is Science ?“. Er findet dort eine eingehendere Erörterung, insbesondere auch über die Bedeutung des Wortes „erklären”, so wie es oben benutzt wird.
Rotverschiebungen sind unmittelbar bis zu Entfernungen von der Größenordnung von 250 Millionen Lichtjahren gemessen worden. Die lineare Beziehung ist mit dem allgemeinen Stande unseres Tatsachenwissens bis auf Entfernungen von rund 400 Millionen Lichtjahren verträglich. Jenseits dieser Grenze, wo Beobachtungen fehlen, kann die Extrapolation nur durch ihre Vereinbarkeit mit anerkannten Theorien geprüft werden. Doch sind solche noch nicht so weit ins einzelne entwickelt, wie es für die Prüfung erforderlich wäre.
Dieser Winkel wird etwa durch ein Fünfmarkstück im Abstande von 5 km gebildet.
in diesem Buche kommt keine Mathematik vor, ausgenommen einfache lineare Gleichungen und der Gebrauch des dekadischen Logarithmus an Stelle von Exponentialausdrücken. Der dekadische Logarithmus einer Zahl ist der Exponent, den man an zehn anbringen muß, um die Zahl zu bekommen. Somit ist für jede positive Zahl a der Logarithmus wie folgt definiert
Vgl. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 17, 12, 1856.
Da der Durchmesser der Wolke klein ist gegen ihren Abstand, so ist m — M für alle Mitglieder der Wolke konstant. Somit ist M = m — Konst., und Differenzen in m stellen auch Differenzen im M dar (4 M = d m) Nachdem der Wert der Konstanten far ein paar Sterne (Cepheiden) bestimmt war, erhielt man dann auch unmittelbar die Entfernung der Wolke und die absoluten Leuchtkräfte ihrer zahlreichen Mitglieder.
Harvard College Observatory Circular No. 173 (1912), wo auch Literaturangaben über frühere Ergebnisse zu finden sind.
Astronomische Nachrichten 196 201, 1913. Russell hat kürzlich dieselben absoluten Größen von offenbar denselben 30 Cepheiden abgeleitet. Einzelheiten sind nicht angegeben, auch wird die Periode—Helligkeitsbeziehung nicht weiter diskutiert.
)Contributions of the Mt. Wilson Observatory No. 151; Astrophysical Journ. 48, 89, 1918. Shapley verwarf zwei von den 30 galaktischen Cepheiden als anormal, leitete aber ein mittleres M für eine vorgegebene Periode ab, das nur 0,2 Größenklassen heller als der Hertzsprungsche Wert war. Zweck der Nachprüfung war hauptsächlich, eine Auskunft über die Farben der Cepheiden zu bekommen. Die Größen der hellen galaktischen Cepheiden waren visuelle, die der schwachen in der Wolke waren photographische. Shapley fand eine Beziehung zwischen Periode und Farbe und konnte so die beiden OröBenklassenpysteme einwandfrei aufeinander beziehen.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1938 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Hubble, E. (1938). Einleitung. In: Das Reich der Nebel. Die Wissenschaft, vol 91. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06930-0_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06930-0_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06017-8
Online ISBN: 978-3-663-06930-0
eBook Packages: Springer Book Archive