Zusammenfassung
„... und haben Sie schon an Leasing gedacht?“. Der Geschäftsführer eines gerade reprivatisierten mittelständischen Unternehmens in Dresden bekam ganz strahlende Augen, als der Referent auf dem Mittelstandstreffen diese Frage stellte. Mit einem Schlag schien er alle finanziellen Sorgen vergessen zu können.
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Literatur
Vgl. Städtler, A. (1990), S. 5.
Die Leasingquote wird allgemein als „Anteil des Leasing an den gesamtwirtschaftlichen Investitio-nen“ definiert; vgl. Städtler, A. (1990), S. 5.
Eine kurze Analyse der Literatur zu diesem Thema findet sich weiter unten.
Vgl. Schneider, D. (1990), S. 569.
Vgl. Dietz, A. (1990), S. 1140.
Dies gilt insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen, vgl. hierzu auch Hamer, E. (1986), S. 19 ff.
Vgl. Hamer, E. (1986), S. 20. Dies dürfte sich bis heute nicht wesentlich geändert haben. Auch eigene Erfahrungen, insbesondere in den neuen Bundesländern, konnten diesen eigentlich grotesken Sachverhalt bestätigen. So ließ sich bei einer eigenen (allerdings nicht repräsentativen) Umfrage im Rahmen der Leipziger Frühjahrsmesse 1991 feststellen, daß sehr viele Unternehmer bereits Leasingverträge abgeschlossen hatten, teilweise aber noch nicht einmal angeben konnten, ob es sich dabei um einen Voll-oder einen Teilamortisationsvertrag handelte. Diese Informationsdefizite haben zur Folge, daß es sich im Bereich des Leasing zumindest hinsichtlich der asymmetrischen Informationsverteilung um einen unvollkommenen Markt handelt. Dabei unterstellen viele Autoren, die die Vorteilhaftigkeit bzw. den Erfolg des Leasing zu erklären versuchen, gerade die Prämisse gleicher und vollständiger Information auf beiden Vertragsseiten. Nicht zuletzt aus diesem Grund erscheinen viele dieser Konzepte von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Vgl. hierzu z. B. Haegert, L./Wittmann, F. (1984), S. 251; Gabele, E./Diehm, G. (1990), S. 25 ff.
Jeder Finanzierungspartner ist selbstverständlich daran interessiert (eine gute Bonität vorausgesetzt), die Finanzierung selbst abzuwickeln.
Neben bewußt falscher Informationspolitik sowohl seitens der Leasinganbieter als auch der Banken, steht der Informationssuchende häufig vor dem Problem, daß viele Berater (vor allem im Bankenbereich) über so gut wie keine Leasingkenntnisse verfügen. Dies trifft teilweise allerdings sogar für Leasingvertreter zu, beispielsweise im Vertriebs-Leasing, bei dem Hersteller bzw. Händler im Rahmen ihrer Verkaufsbemühungen Leasingverträge im Auftrag einer Leasinggesellschaft mitan-bieten.
Diesen Schluß kann man nicht zuletzt auch aus den Ergebnissen empirischer Analysen ziehen, wie weiter unten noch zu erkennen sein wird.
Hieraus begründet sich auch, daß sehr viele Publikationen zur Wirtschaftlichkeit des Leasing von vornherein auf einer sehr wackeligen Basis stehen und meistens nicht haltbar sind. Leasing besteht eben nicht nur aus Voll-und Teilamortisations-und kündbaren Verträgen mit ausschließlich linearen Leasingraten. Die Bedeutung einer genaueren Analyse der in der Praxis vorkommenden weiteren Gestaltungsmöglichkeiten wird im Laufe dieser Arbeit deutlich werden.
Vgl. beispielsweise Gebhard, J. (1990), Schröder, J. (1985) oder Schäfer, F. (1981).
Degener, T. (1986).
Scheffler, W. (1984).
Köhn, L. (1989).
Gabele, E./Weber, F. (1985).
Gabele, E./Sahm, B. (1987).
Gabele, E./Dannenberg, J./Kroll, M. (1991a).
Aspekte der Computerunterstützung werden später noch näher behandelt.
So werden die Begriffe „Auszahlung“ und „Kosten” häufig synonym verwendet Mit dem Begriff „Kostenvergleich“ ist meistens ein Liquiditätsvergleich gemeint, während Degener unter dem Begriff „Liquiditätsvergleich” die Analyse unterschiedlicher Zahlungsstrukturen („Liquidität im engeren Sinn“) sowie der Verschuldungsmöglichkeiten („Liquidität im weiteren Sinn”) versteht. Vgl. näher Degener, T. (1986), S. 44, 245 ff. und 256 ff.
Vgl. hierzu bei Degener, T. (1986), S. 324 f. die „Beurteilungsmatrix hinsichtlich der sekundären Kriterien“.
Vgl. Gabele, E./Weber, F. (1985), S. 21 f.
Gabele, E./Dannenberg, J./Kroll, M. (1991a).
Vgl. das Modell IMMOLEAS (Gabele, E./Dannenberg, J./Kroll, M. (1991b)).
Vgl. hierzu Gabele, E./Kroll, M. (1992a) sowie (19926).
Vgl. Dietz, A. (1980), S. 1023.
Vgl. zu den Hauptmängeln der Untersuchung ausführlich Gebhard, J. (1990), S. 17–33.
Dies ist umso erstaunlicher, als den in der obigen Tabelle wiedergegebenen Entscheidungsgründen von den befragten Leasingnehmem zwar die entsprechende Bedeutung beigemessen wurde, die praktische Relevanz und Korrektheit dieser genannten Gründe aber nie empirisch überprüft wurde. Viele der genannten Argumente erweisen sich bei näherer Durchleuchtung bisweilen als fadenscheinig, ein Faktum, das wiederum auf eine mangelnde Information vieler Investoren hinweist.
Vgl. Hamer, E. (1986), S. 19–22 und WTB Westdeutsche Kreditbank GmbH/WTB Leasing GmbH (Hrsg.) (1988).
Vgl. Hamer, E. (1986), S. 19 f.
Vgl. auch Vorsteher, H.-J. (1984), S. 3.
Unter,Information“ wird in dieser Arbeit immer „zweckorientiertes Wissen” verstanden; vgl. auch Wittmann, W. (1959), S. 14. Diese pragmatische Definition hat sich mittlerweile in vielen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre durchgesetzt.
Das Problem der vollständigen Informationsbeschaffung wird in vielen betriebswirtschaftlichen Analysen ausgeklammert. Gleiches gilt für die Prämisse sicherer und bekannter Planungsdaten. Somit erscheinen viele anderweitige Rechnungen häufig zum Scheitern verurteilt, auch wenn dies seitens der Wirtschaftswissenschaften nicht gerne gehört wird.
Hierauf wird später näher eingegangen.
Gerade diese selbstverständlich wirkenden Aussagen scheinen in der Praxis häufig nicht beachtet zu werden.
Ein hoher Ausnutzungsgrad soll dabei für die Beschaffung möglichst vieler relevanter Informationen bzw. für eine umfangreiche korrekte und betriebswirtschaftlich fundierte Anwendung der verschiedenen Bewertungs-und Vergleichsverfahren stehen.
Gleichwohl werden die Stufen III und IV Bestandteil der späteren Vergleichsrechnung sein.
Dieses Modell sollte mehr leisten können als die Durchführung einer Vergleichsrechnung. Ein Beispiel wäre die Möglichkeit, Leasingleistungen selbst zu berechnen oder Effektivzinsberechnungen für angebotene Konditionen zu ermitteln. Hier existiert ein weites Spektrum sinnvoller Ergänzungs-oder Zusatzauswertungen.
Die Marktfähigkeit soll hier auch als Qualitätsmaßstab für die Praxistauglichkeit dienen.
Dieser Aspekt erscheint in vielen betriebswirtschaftlichen Arbeiten nicht gegeben. So schreibt beispielsweise Gebhard, daß sich seine Arbeit u. a. „an Praktiker in Leasingesellschaften, Banken, Beratungsgesellschaften und Unternehmen“ richtet, überfordert seine Leser dann allerdings fortwährend mit sprachlichen Konstrukten, die selbst einem versierten Leser Schwierigkeiten bereiten dürften, geschweige denn einem Praktiker; vgl. Gebhard, J. (1990).
Neben einer dadurch erschwerten Verständlichkeit für eine Vielzahl von Lesern erscheinen die Zusammenhänge im Leasing häufig auch derart komplex und von individuellen Gegebenheiten geprägt, daB der Versuch zur Reduktion dieser Zusammenhänge in eine oder mehrere Formeln häufig scheitern dürfte.
Dies ist ein entscheidender Aspekt. Die mangelnde Anwendung von akzeptablen Investitionsrechen-verfahren dürfte in der Praxis nicht zuletzt daran scheitern, daß deren Ergebnisse häufig nicht unmittelbar nachvollziehbar sind.
Das Modell muß beispielsweise außergewöhnliche Darlehens-und Leasingvarianten, unternehmensindividuelle Rechtsform-oder steuerliche Besonderheiten berücksichtigen können.
Eine ausführlichere Abhandlung diesbezüglicher Fragestellungen findet sich bei Gabele, E./Kroll, M. (1992a).
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© 1992 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Kroll, M. (1992). Einführung. In: Kauf oder Leasing?. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06902-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06902-7_1
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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