Korngrößenbestimmung metallischer Werkstoffe

Zusammenfassung

Die metallischen Werkstoffe der technischen Praxis sind Vielkristalle. Sie bestehen aus einer großen Anzahl von Kristallfiten, die auch als Körner bezeichnet werden. Die Körner kristallisieren in einem bestimmten Kristallsystem, besitzen einen mit Gitterstörungen versehenen Gitteraufbau und sind durch stärker gestörte Gitterbereiche, die Korngrenzen, voneinander getrennt. Innerhalb der Körner können je nach Werkstofftyp die verschiedenartigsten Gitterstörungen auftreten. Im Idealfall sind die kristallographischen Achsen der einzelnen Körner statistisch regellos verteilt. Meist treten jedoch mehr oder weniger starke Abweichungen von der regellosen Kornorientierung auf, Man spricht von Texturen. Bei einphasigen, homogenen Werkstoffen liegt nur eine Art von Körnern vor. Als Beispiel zeigt Abb. 28.1 a) das Schliffbild einer homogenen Kupfer-Zink-Legierung mit 30 Gew.-% Zink. Die einzelnen Körner erscheinen verschieden hell. Bei den geradlinig begrenzten Kornbereichen handelt es sich um Zwillingsstreifen. Mehrphasige heterogene Werkstoffe besitzen Körner mit verschiedenen Kristallstrukturen. Ein Beispiel zeigt Abb. 28.1 b).