Zusammenfassung
Detailanalysen zum Thema der Resonanz dieser Gesellschaft aus Anlaß von Gefährdungen durch ihre Umwelt müssen vor allem an den Redundanzverzicht anknüpfen, der in der Nichtsubstituierbarkeit der Funktionssysteme liegt. Daraus ergibt sich ein Zwang zur Kanalisierung aller Störungen in Richtung auf eines oder mehrere dieser Funktionssysteme. Was immer an Umweltverschmutzungen auftritt, kann nur nach Maßgabe des einen oder des anderen Code wirkungsvoll behandelt werden — was nicht ausschließt, daß man sich auch in anderer, unspezifischer Weise darüber aufregt wie über eine Sonnenfinsternis oder ein Erdbeben. Wie unter Hinweis auf allgemeine systemtheoretische und besonders auf biologische Forschungen bereits gesagt, führt Redundanzverzicht zu einer Beschränkung der Fähigkeit, auf Störungen (noise) zu reagieren. Andererseits ist, wie man gerade am Organismus sehen kann, strukturelle Beschränkung auch ein Weg zur Er- höhung der Resonanzfähigkeit.
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Referenzen
So Simon-Nicolas-Henri Lunguet, Lettres sur La Théorie des loix civiles, Amsterdam 1770, S. 96 (im Zusammenhang mit einer Kritik an Montesquieu). Älteren Autoren, die von der aristotelischen Bewegungslehre ausgingen, galt deshalb Gleichgewicht als Korruption, nämlich als Unentschiedenheit der Bewegungsrichtung — „as it were in aequilibrio, that it cannot tell which way to encline“, wie es bei Reynoldes, a.a.O. (1640), S. 463 heißt.
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Luhmann, N. (2004). Beschränkung und Verstärkung: Zu wenig und zu viel Resonanz. In: Ökologische Kommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05746-8_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05746-8_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-51775-9
Online ISBN: 978-3-663-05746-8
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