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Soziale Homogenität

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Parteisoldaten und Rebellen
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Zusammenfassung

In strukturalistischen (bzw. konflikttheoretischen) Ansätzen zur Erklärung von Gruppensolidarität wird behauptet, daß es Gruppen mit homogener sozioökonomischer Interessenstruktur leichter falle, ein hohes Maß an Solidarität zu entwickeln als Gruppen, die durch interne sozio-ökonomische Interessenkonflikte gekennzeichnet seien. Sieht man die Zusammensetzung einer Gruppe nach der sozialen Schichtung ihrer Mitglieder als Indikator für die Homogenität der in ihr vertretenen sozialen und wirtschaftlichen Interessen an, so sollten sich Gruppen mit relativ homogener sozialer Zusammensetzung durch ein höheres Maß an Solidarität auszeichen als Gruppen mit einer heterogenen Sozialstruktur. Dieser Gedanke kann auch auf Parlamentsfraktionen übertragen werden. In der Tat wurde in einer international vergleichenden Untersuchung gezeigt, daß es sozial homogen zusammengesetzten Fraktionen im allgemeinen leichter fällt, ein hohes Maß innerfraktioneller Geschlossenheit zu erzielen als sozial heterogen zusammengesetzten Fraktionen.’ Im folgenden soll untersucht werden, ob dies auch für den Deutschen Bundestag zutrifft, inwieweit also die soziale Homogenität der Fraktionen tatsächlich zur Erklärung ihrer Geschlossenheit beiträgt.

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Literatur

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Saalfeld, T. (1995). Soziale Homogenität. In: Parteisoldaten und Rebellen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01124-8_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01124-8_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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