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Fall 29

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Die Schuldrechtsklausur II

Part of the book series: Tutorium Jura ((TUTORIUM))

  • 8366 Accesses

Zusammenfassung

Annette Arnold (A) will an einem Adventssamstag ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Da die Stadt sehr voll ist, findet sie keinen regulären Parkplatz. Daher ist sie froh, als sie vor der Garagenausfahrt des Herrn Buschfeld (B) eine „Parklücke“ entdeckt, in die sie ihren Wagen fährt. Der Wagen der A steht zwar auf öffentlichem Grund, allerdings versperrt er die Garagenausfahrt des B vollständig. Als B, dessen Wagen noch in der Garage stand und der ebenfalls eine Fahrt unternehmen wollte, dies eine Stunde später feststellt, ruft er einen Abschleppunternehmer und beauftragt ihn damit, den Wagen der A abzuschleppen. Die anfallenden Kosten von 166 € zahlt zunächst B. Nachdem er Namen und Anschrift der A ermittelt hat, verlangt er diesen Betrag von ihr ersetzt. A meint, B habe kein Recht gehabt, ihren Wagen einfach abschleppen zu lassen. Jedenfalls sei die Abschleppmaßnahme völlig unverhältnismäßig, weil sie schon kurze Zeit später von ihrem Einkauf zurückgekommen sei.

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Notes

  1. 1.

    Palandt/Sprau § 677 Rn. 4.

  2. 2.

    Palandt/Herrler § 861 Rn. 4.

  3. 3.

    Palandt/Herrler § 862 Rn. 2.

  4. 4.

    Offengelassen (da für die weitere rechtliche Beurteilung ohne Belang) von BGHZ 181, 233 Rn. 13; BGH NJW 2012, 3781 Rn. 5; 2016, 2407 Rn. 6; für Besitzentziehung am Grundstücksteil und zugleich eine Besitzstörung am Restgrundstück Lorenz NJW 2009, 1025, 1026; Koch NZV 2010, 336, 338.

  5. 5.

    Vgl. Staudinger/Gutzeit (2012) § 858 Rn. 50; Dörner JuS 1978, 666, 667, 671; offengelassen von AG Heidelberg NJW 1977, 1541.

  6. 6.

    Palandt/Sprau § 677 Rn. 6; Koch NZV 2010, 336, 339.

  7. 7.

    Entgegen der ganz h.M. ablehnend Staudinger/Bergmann (2015) Vor § 677 Rn. 131.

  8. 8.

    BGHZ 63, 167, 170; 98, 235; wohl auch BGH 2016, 2407 Rn. 6 a.E.; Palandt/Sprau § 677 Rn. 6; MüKo/Schäfer § 677 Rn. 126; Koch NZV 2010, 336, 339; Lorenz JuS 2016, 12, 13.

  9. 9.

    MüKo/Seiler, 6. Aufl. 2012, § 677 Rn. 21; Esser/Weyers SchuldR II/2, 8. Aufl. 2000, § 46 II 2 c (S. 11 ff.).

  10. 10.

    Vgl. MüKo/Schäfer § 677 Rn. 67.

  11. 11.

    BGH NJW 2016, 2407 Rn. 8 m.w.N.

  12. 12.

    Vgl. BGH NJW 2016, 2407 Rn. 8 m.w.N.

  13. 13.

    BGHZ 181, 233 Rn. 16 = NJW 2009, 2530; Staudinger/Gutzeit (2012) § 858 Rn. 50; Dörner JuS 1978, 666, 671; a.A. Wieling, Sachenrecht I, 2. Aufl. 2006, § 5 III 2 c (S. 199) und Westermann/Gursky/Eickmann, Sachenrecht, 8. Aufl. 2011, § 23 Rn. 5, die meinen, es fehle an einem gegenwärtigen Angriff; wohl auch BeckOK/Fritzsche § 859 Rn. 18; AG Heidelberg NJW 1977, 1541.

  14. 14.

    Wieling aaO; Westermann/Gursky/Eickmann aaO.

  15. 15.

    Westermann/Gursky/Eickmann aaO.

  16. 16.

    Bzw., wenn man aus § 859 Abs. 1 BGB keine Befugnis zum Abschleppen herleitet (s. Fn. 13), gar nicht.

  17. 17.

    AG München DAR 1981, 56.

  18. 18.

    Vgl. Schünemann DAR 1997, 267, 269.

  19. 19.

    LG Frankfurt a.M. NJW 1984, 183; AG München DAR 1993, 30 f.

  20. 20.

    AG Braunschweig NJW-RR 1986, 1414; LG Frankfurt NJW-RR 2003, 311; Palandt/Herrler § 859 Rn. 4; Koch, NJW 2014, 3696, 3698.

  21. 21.

    BGH NJW 2009, 2530 Rn. 16; gegen einen Verhältnismäßigkeitsgrundsatz im Zivilrecht hingegen Lorenz NJW 2009, 1025, 1026 unter II 2.

  22. 22.

    BGH NJW 2016, 2407 Rn. 12; Palandt/Sprau § 683 Rn. 5.

  23. 23.

    BGH NJW 2016, 2407 Rn. 12.

  24. 24.

    LG Frankfurt a.M. NJW-RR 1990, 730, 731; MüKo/Schäfer § 679 Rn. 17; Dörner JuS 1978, 666, 669.

  25. 25.

    So auch Baldringer/Jordans NZV 2005, 75, 77; Janssen NJW 1995, 624, 625; i.Erg. ebenso Schwarz/Ernst NJW 1997, 2550, 2551 m.w.N.

  26. 26.

    BGH NJW 2016, 863 Rn. 35; 2016, 2407 Rn. 20.

  27. 27.

    Palandt/Sprau § 823 Rn. 57 f.

  28. 28.

    BGHZ 73, 355, 362; BGH NJW 2009, 2530 Rn. 15; 2016, 863 Rn. 35; Palandt/Herrler § 858 Rn. 1; a.A. H. Prütting Sachenrecht, 36. Aufl. 2017, Rn. 128.

  29. 29.

    Nicht Abs. 2, s. BGH NJW 2012, 528 Rn. 7.

  30. 30.

    BGH NJW 2012, 528 Rn. 9.

  31. 31.

    BGH NJW 2009, 2530 Rn. 19 m.w.N.

  32. 32.

    Pöschke/Sonntag JuS 2009, 711, 715 m.w.N.; vgl. BGH NJW 2012, 528 Rn. 9.

  33. 33.

    Vertretbar erscheint auch, die Zulässigkeit der Abschleppmaßnahme bereits im Tatbestand von § 858 BGB im Anschluss an die verbotene Eigenmacht anzusprechen.

  34. 34.

    BGH NJW 2009, 2530 Rn. 19; a.A. Stöber DAR 2009, 539, 540, nach dessen Ansicht aus dem Selbsthilferecht des § 859 auch i.V.m. § 823 BGB kein Anspruch auf Ersatz der Abschleppkosten folgt.

  35. 35.

    Vgl. BGH NJW 2009, 2530 Rn. 19; Pöschke/Sonntag JuS 2009, 711, 714; allg. MüKo/Oetker § 249 Rn. 170 f. und Fall 3.

  36. 36.

    BGH NJW 1978, 421, 422.

  37. 37.

    Ersatzfähig sind wie im Rahmen der GoA (oben Rn. 18) nur die ortsüblichen Abschleppkosten, BGH NJW 2014, 3727 Rn. 41.

  38. 38.

    BGH NJW-RR 2011, 1476 Rn. 11; OLG Nürnberg NJW 1974, 1145; Dörner JuS 1978, 666, 668.

  39. 39.

    So in der Tat Pöschke/Sonntag JuS 2009, 711, 714, die auf § 992 BGB abstellen.

  40. 40.

    BGH NJW-RR 2008, 1397 Rn. 17; Palandt/Herrler Vorb v § 987 Rn. 2.

  41. 41.

    Vgl. BGH NJW-RR 2011, 1476 Rn. 13 ff. zu einer Eigentumsbeeinträchtigung in einem ähnlichen Fall.

  42. 42.

    BGHZ 55, 153 ff. (Fleet-Fall).

  43. 43.

    Lorenz NJW 2009, 1025, 1026; Pöschke/Sonntag JuS 2009, 711, 714; Koch NZV 2010, 336, 339; Koch/Löhnig Fälle zum Sachenrecht, 5. Aufl. 2017, Fall 1 Rn. 34; a.A. Wolf JA 2009, 732, 733 (§ 823 Abs. 1 BGB sei lediglich auf Räumung der Parkfläche gerichtet, ermächtige daher anders als §§ 823 Abs. 2, 858 BGB nicht zur Selbstvornahme).

  44. 44.

    BGHZ 40, 272, 277; 58, 184, 188; Palandt/Sprau § 812 Rn. 14.

  45. 45.

    Vgl. BGH NJW 2009, 2530 Rn. 11.

  46. 46.

    Das gilt nach BGH NJW 2012, 3373 übrigens auch dann, wenn der gestörte Grundstücksbesitzer seinen Schadensersatzanspruch gegen den Störer an das Abschleppunternehmen abgetreten hat und der Störer an diesen einen überhöhten Betrag gezahlt hat. Denn auch nach einer Zession ist die Rückabwicklung innerhalb der Kausalverhältnisse (zwischen Zessionar und Zedent einerseits sowie zwischen Zedent und Schuldner andererseits) vorzunehmen.

  47. 47.

    Denn nach dem Ergebnis des Ausgangsfalls bestand ja ein Anspruch des B gegen A auf Zahlung der Abschleppkosten, so dass die Leistung der A mit Rechtsgrund erfolgte.

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Prütting, J., Scholl, B. (2019). Fall 29. In: Die Schuldrechtsklausur II. Tutorium Jura. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57602-1_31

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