Sauerstoffmangel und Kohlehydraternährung

Zusammenfassung

Bei der großen Bedeutung des Sauerstoffmangels für die klinische Pathologie des Kreislaufes und der Atmung erschien es wünschenswert, den O₂-Mangel und seine bedeutungsvolle Beeinflußbarkeit durch Dextrose im Experiment näher zu studieren. Dies geschah in der Weise, daß die Tiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse, Hunde) 3 Tage in einer Glocke gehalten wurden, die bis zu einem Druck von 300–350 mm Hg entsprechend 5000–6000 m Höhe evakuiert war. Während die Kontrolliere Wasser oder hier und da Eiweiß- oder Fettaufschwemmung erhielten, wurde den Versuchstieren Zucker in derselben Flüssigkeitsmenge peroral eingeflößt. Die erhaltenen Resultate seien kurz zusammengefaßt:

• 1. Wie nach früheren Versuchen das Zustandekommen der charakteristischen Veränderung des weißen und roten Blutbildes im Unterdruck durch Dextrosezufuhr (2 ×15 g pro die) in den meisten Fällen fast verhindert wurde, konnte ähnliches auch für das Eiweißbild des Blutes nachgewiesen werden. Während im Unterdruck bei gleichbleibendem Globulin-Albuminverhältnis trotz Wasserzufuhr (bei Wasserentzug Albuminämie) der Wassergehalt des Blutes sinkt und der onkotische Druck steigt, wird nach Zuckerzufuhr der Wassergehalt und der onkotische Druck durch den O2-Mangel nicht mehr verändert.