Zusammenfassung
Die gutartigen Geschwülste des Magens haben klinisch diagnostisch bisher kein großes Interesse gehabt. Doch sind sie nicht so selten, wie man früher glaubte. Wir haben neun solcher Tumoren gesehen. Wir kennen Polypen, Papillome, Myome und Fibrome. Am häufigsten scheinen Polypen zu sein. Wegen ihrer Neigung zum gehäuften Auftreten werden sie auch am häufigsten pathologische Erscheinungen machen. Singuläre Geschwülste stören nur dann, wenn sie eine abnorme Größe erreichen oder wenn sie in der Nähe der Kardia oder des Pylorus sitzen und durch Einklemmung in die Ostien oder durch Reizerscheinungen der Schleimhaut Passagestörungen der Ingesta bedingen Myome und Fibrome zu unterscheiden ist gastroskopisch unmöglich. Sie stellen glattwandige, harte, meist runde Tumoren dar und tragen eine reizlose Schleimhautdecke. Polypen sind viel biegsamer, von weicherer Konsistenz mit reizloser oder gastritisch veränderter auch leicht blutender Oberfläche. Sie hängen meist ins Magenlumen weit herein. Einen besonders eindrucksvollen Fall habe ich an anderer Stelle beschrieben. Die Diagnose kleinerer singulärer Polypen ist nur mit dem Gastroskop möglich, weil so weiche Gebilde im Röntgenschleimhautbild bei der Kompression keine Schattenaussparung erzeugen. Die härteren Fibrome und Myome hingegen sieht man auch röntgenologisch als erbsen- bis walnußgroße Aussparungen im Schleimhautschatten meist gut. Bei den kleineren scheint mir die Gastroskopie und die Röntgenschleimhautdiagnostik sogar der Operation überlegen zu sein.
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Gutzeit, K. (1929). Die gutartigen Magengeschwülste. In: Die Gastroskopie im Rahmen der Klinischen Magendiagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42534-3_24
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