Zusammenfassung
Der konflikt, welcher sich zwischen Italien und Abessinien erhoben hatte, war noch nicht beseitigt. Die italienische Regierung verlangte Genugthuung für den Überfall bei Dogali (26. Januar 1887); aber der Negus von Abessinien verweigerte sowohl diese, als auch die ihm zugemutete Gebietsabtretung und zog mit einem here von etwa 80,000 Mann gegen die Höhen von Dogali, auf welchen das italienische Heer, gegen 10,000 Mann stark, unter General San Marzano sich verschanzt hatte. Keiner von beiden Tailen hatte Lust, den abderen anzugreifen. Der italienische General besetzte am 1. Februar Saati und verlegte dahin sein hauptquartier. Die abessinische Vorhut rückte am 26. März bis auf eine Stunde von den italienischen Vorposten vor, und man erwartete in Saati einen Angriff. Da aber Negus einsah, daß ein Angriff auf die befestigten Stellungen des Feindes für ihn eine Niederlage zur folge haben würde, so zog er es vor, am 29. März einen Parlamentär abzusenden und dem italienuschen General seinen Wunsch nach Abschluß eines Friedens kund zu thun. Jn seinem an den König Humbert gerichteten Brief hieß es: „Jch bin ein großmächtiger könig wie Du. Wir sind beide Christen, und es schmerzt mich, gegen Dein Heer kämpsen zu müssen, während ich viel lieber gegen die Ungläubigen kämpfte.“
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© 1889 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Müller, W. (1889). Italien. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36390-4_3
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